Fulda / Köln. Die Deutsche Gesellschaft für Medizinrecht hat soeben ihre Einbecker Empfehlungen zur Palliativversorgung verabschiedet. Experten aus Rechtswissenschaft und Palliativversorgung hatten die Empfehlungen in einer Konsensuskonferenz erarbeitet. Die Deutsche Gesellschaft für Medizinrecht (DGMR) tagt regelmäßig in Einbeck zu wechselnden Themen mit gesellschaftspolitischer Relevanz und beleuchtet sie unter medizinrechtlichen Aspekten. Als Gäste werden weitere Experten für die Themen eingeladen.
So war der diesjährige Schwerpunkt die Palliativversorgung jenseits oder besser zusätzlich zur aktuellen politischen Debatte um die Beihilfe zum Suizid. „Wir hatten das Thema bereits festgelegt, bevor diese Diskussion so breit aufkam. Jetzt denken wir, dass wir mit unseren Empfehlungen die Rahmenbedingungen und Probleme intensiver beleuchtet haben, damit Palliativversorgung in Deutschland angemessener etabliert und umgesetzt werden kann“, so der Präsident der DGMR, der Kölner Fachanwalt für Medizinrecht Dr. Albrecht Wienke.
So wurden zum Beispiel Empfehlungen zu den Bedingungen der medikamentösen Versorgung erarbeitet, aber auch zum Leistungsanspruch Privatversicherter, der noch nicht durchgängig besteht sowie zur Übertragung ärztlicher Tätigkeiten an Nicht-Ärzte, die rechtlich noch in einer Grauzone stattfindet.
Der Vorsitzende der Deutschen PalliativStiftung Thomas Sitte begrüßt die Empfehlungen der DGMR ausdrücklich: „Vor der Diskussion um `Sterbehilfe´ brauchen wir zuallererst die Diskussion um die Rahmenbedingungen für eine hinreichende Hospizarbeit und Palliativversorgung. Erst wenn Hospizarbeit und Palliativversorgung tatsächlich verfügbar sind, sollten wir darüber reden, wie wir Menschen in ihrer Not beistehen können, denen auch mit guter Palliativversorgung und Hospizarbeit nicht mehr geholfen werden kann!“
Es gilt schon heute, dass niemand gegen seinen Wunsch am Leben erhalten werden darf. Gleichzeitig darf kein menschliches Leben aktiv beendet werden. Deswegen hat die Gesellschaft die Aufgabe, über die Möglichkeiten von Hospizarbeit und Palliativversorgung als lebensbejahende Alternativen zu informieren und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass diese Möglichkeiten auch für jeden verfügbar sind. Die Deutsche PalliativStiftung setzt sich für eine fundierte Aufklärung ein. Sie bietet vielfältige Informationen zur Hospizarbeit und Palliativversorgung. Quelle „Deutsche PalliativStiftung“ (DPS)