
Foto: v.l.n.r. Messdiener Jonathan Will, Juliane Weber, Bischof Heinz Josef Algermissen, Ursula Spiegel, Klaus Hauker und Pfarrer Carsten Noll bei der Scheckübergabe. © Christian Reinhardt
Eckweisbach. Große Freude herrschte am Sonntag beim Michaelstag in Eckweisbach: Zum Patronatsfest feierte Bischof Heinz Josef Algermissen in der Pfarrkirche St. Michael zu Eckweisbach ein festliches Pontifikalamt. In seiner Predigt betonte der Oberhirte, dass heute eine „Wiederkehr der Engel“ zu entdecken sei, die davon zeuge, dass sich der Mensch nach mehr sehne, als dem, was er selbst produziere und konsumiere. Im Sinne des christlichen Glaubens seien Engel „dienende Geister“, die nicht sich selbst in den Vordergrund drängten, sondern Helfer für den Menschen auf dem Weg zum Heil zu blieben.
Der Erzengel Michael sei in der heutigen Welt ein ausgezeichneter Patron. Die biblische Botschaft berichte von einem Kampf gegen den Drachen und seine Engel. Michael zeige, dass „das Gute erkämpft“ werden müsse. Es sei trostreich, dass „der Kampf des Guten mit dem Bösen durch Jesus Christus bereits entschieden ist“. Gerade im Blick auf die kollektive Gewalt, die derzeit in der Welt herrsche, sei der entschiedene Einsatz für das Gute unerlässlich. Beeindruckend schilderte Algermissen seine Begegnung mit Erzbischof Nona aus Mossul, der zusammen mit 120.000 Christen im Nordirak auf der Flucht vor der ISIS ist. Für diese Menschen im Besonderen und für jede und jeden Einzelnen seien die Engel Botschafter der persönlichen Zuwendung Gottes, der „unmittelbar mit uns zu tun haben möchte“.
Den Kindern legte der Bischof am Beginn seiner Predigt nahe, sich jeden Tag ihrem persönlichen Schutzengel anzuvertrauen und die ausgestreckten Hände der Engel zu ergreifen, die uns zu Gott führen wollen. Dass der Michaelstag ein Festtag der ganzen Gemeinde ist, davon zeugte die große Beteiligung der ganzen Pfarrei. Menschen aller Generationen trugen Fürbitten vor; der Musikverein „Lyra Eckweisbach“ unter Leitung von Michael Edelmann, der Singekreis Eckweisbach unter Leitung von Beatrix Hoyer-Sailer, sowie die Schola „Neues Gotteslob“ gestalteten den feierlichen Gottesdienst musikalisch.
Grund zum Feiern hatte auch Elisabeth Golbach, die im Rahmen des Festgottesdienstes von Bischof Algermissen für ihre 40-jährige Tätigkeit als Organistin an St. Michael Eckweisbach geehrt wurde. „Ihr Dienst als Organistin ist ein Zeichen Ihrer Treue und so ist es gut, dass wir Ihnen heute ein großes Dankeschön aussprechen“, so Algermissen. Eckweisbachs Pfarrer Carsten Noll, der Golbach mit der Ehrung überraschte, betonte in seinen Dankesworten, wie wertvoll es sei, dass Frau Golbach „einfach immer da ist“ und mit großer Selbstverständlichkeit und Leidenschaft ihren Organistendienst versieht.
Am Ende des Gottesdienstes überreichten Pfarrer Noll und die Sprecherin des Pfarrgemeinderates, Ursula Spiegel, einen symbolischen Scheck in Höhe von 1.000 Euro an Bischof Algermissen. Dieses Geld soll Caritas international für die Flüchtlingshilfe im Irak zur Verfügung gestellt werden. (Text: Eva-Maria Baumgarten)