
Großes Lob von AGA-Chef und KBI und viel Interesse bei den Theologen, die die Notfallseelsorge sicherstellen, an der Arbeit der Leitstelle. Unser Foto zeigt von links: Sven Kießling, Siegfried Simon, Jürgen Schad, Dr. Sven Holland, Dr. Jürgen Sauer, Harald Wysk, Polizeihauptkommissar Hasso Hofmann, Horst Kurz, Rolf Ehlert und Klaus Schache. Foto: Erich Ruhl, Pressestelle Vogelsbergkreis
Vogelsbergkreis. Sie helfen den Helfern. Sie leisten menschlichen Beistand gegenüber Feuerwehrleuten, Rettungsdienstpersonal, Ärzten und Polizisten. Sie helfen denen, die beim Helfen traumatisierende Eindrücke verarbeiten müssen: Notfallseelsorger.
„Ich bekunde meinen tiefen Respekt und meine Anerkennung für Ihre außergewöhnlich sensible Aufgabe.“ Mit diesen Worten begrüßte Siegfried Simon eine Delegation der Notfallseelsorger in der Vogelsberger Kreisverwaltung. Der Leiter des Kreisordnungsamtes, zu dem auch das Sachgebiet Allgemeine Gefahrenabwehr und die Leitstelle zählen, bezeichnete die ehrenamtliche psycho-soziale Arbeit gegenüber Opfern und Helfern als „beeindruckend, unverzichtbar und nicht mehr wegzudenken“.
Seit 2001 unterstützen vorrangig Theologen die schwere Arbeit der Helferinnen und Helfer der Rettungskräfte sowie der Polizei vor Ort. Dabei leisten sie menschlichen Beistand und mildern heftige, zum Teil traumatisierende Eindrücke und Erlebnisse bei schweren Unfällen und Katastrophen ab. Sie sind auch oft dabei, wenn die Polizei „schlimme Nachrichten“ überbringen muss.
Sechs Notfallseelsorger aus dem Vogelsbergkreis waren zu Besuch in die Leitstelle im Lauterbacher Kreishaus gekommen, um sich über die Aufgabenstellungen und die Abläufe zu informieren. Polizeihauptkommissar Hasso Hofmann berichtete von den Konzepten der engen Zusammenarbeit zwischen Landkreis und Polizei, insbesondere bei größeren Gefahren- und Schadenslagen sowie bei Katastrophen.
Leitender Verwaltungsdirektor Siegfried Simon, Kreisbrandinspektor Dr. Sven Holland und Jürgen Schad, Leiter Leitstelle und Rettungsdienst, stellten die hochkomplexe Arbeit in der Leitstelle vor und besprachen mit den Notfallseelsorgern die bestmöglichen Wege der Koordination bei erforderlichen Einsätzen – insbesondere bei Großschadensereignissen.
Gerade bei Großschadensereignissen ist es überaus wichtig, dass sich Einsatzkräfte der Notfallvorsorge gegenüber der Polizei und der Technischen Einsatzleitung vor Ort ausweisen können. Aus diesem Grund wurde hessenweit ein einheitlicher Ausweis für Notfallseelsorger eingeführt. Diese Besprechung wurde daher auch zum Anlass genommen, die Ausweise an die Notfallseelsorger auszuhändigen.
Der Alsfelder Pfarrer Harald Wysk ist Sprecher des Notfallseelsorger-Teams, das aus 16 Personen besteht. „Über eine personelle Verstärkung würden wir uns sehr freuen, denn die Aufgabe ist komplex und der Landkreis ist groß“, so Wysk. Er ist seit fast 20 Jahren im Bereich der Notfallseelsorge tätig – 1995 noch im Wetteraukreis. Seit 2001 gibt es diese Einrichtung auch im Vogelsbergkreis.
Harald Wysk dankte für das wechselseitig wahrnehmbare Vertrauen, ohne das eine solche Arbeit undenkbar wäre. Der Stellvertreter von Pfarrer Wysk ist Sven Kießling, Pfarrer in Lauterbach. Auch er sowie Dekan Dr. Jürgen Sauer, Rolf Ehlert, Horst Kurz und Klaus Schache freuen sich über die vertrauensvolle Zusammenarbeit zum Wohle der Betroffenen und dankten für den gewährten Einblick in die Abläufe der Gefahrenabwehr in der Kreisverwaltung.