Fulda (cif). Bei einem Pressetermin im Priesterseminar anlässlich des Delegationsbesuches der Caritas aus dem westukrainischen Iwano-Frankiwsk, bei der das neue Kooperationsprojekt der Caritas-Behindertenhilfe Fulda mit der in Iwano-Frankiwsk vorgestellt wurde, erläuterte Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch, dass es sich nach Wissen der Caritas Fulda um das erste binationales Caritas-Projekt handele, das die Aktion Mensch in der Ukraine unterstütze.
Die Fördergelder sollen über einen Zeitraum von vier Jahren dazu beitragen, die Inklusion voranzubringen: Dazu sollen für die Menschen mit Behinderung und ihre Familien eine Beratung und Begleitung aufgebaut und mit der die Zielsetzung der weitgehenden Verselbständigung der gehandicapten Menschen eigens ein Kontaktbüro im Zentrum von Iwano-Frankiwsk geschaffen werden. Auch eine zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit zur Bewusstseinsbildung in der ukrainischen Gesellschaft im Sinne der Inklusion sei Bestandteil des neuen Projektes.
Der ukrainische Caritasdirektor Pfarrer Volodymyr Chorniy berichtete, dass man im Rahmen des neuen Projektes jetzt begonnen habe, die Arbeit mit den Angehörigen der Menschen mit Behinderung zu intensivieren und Selbsthilfeinitiativen nach dem Modell in Fulda und Deutschland aufzubauen. Dies sei bereits in vier Orten gelungen.
In Bezug auf die politische Situation schilderte Chorniy, dass es in der Region von Iwano-Frankiwsk ruhig sei, man aber die Folgen des Krieges im Osten des Landes spüre. So seien von der Krim und verstärkt auch aus den östlichen Landesteilen mehrere Tausend Vertriebene nach Iwano-Frankiwsk gekommen, die von der Caritas betreut und versorgt würden. Oft handele es sich bei diesen Flüchtlingen um kinderreiche Familien, für die sich nur schwer passende Unterkünfte finden ließen. Der Caritas, so Chorniy, sei so unerwartet ein völlig neues Aufgabenfeld zugewachsen, das derzeit ungeachtet der weiter laufenden Arbeit etwa in der Behindertenhilfe viele Kräfte binde und zusätzliche Mittel erfordere.
Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke, der anfangs des Pressegespräches die Gäste aus Osteuropa offiziell im Namen des Bistums willkommen geheißen hatte, übergab abschließend Caritasdirektor Chorniy symbolisch einen Schlüssel für einen Ford Transit, den die Caritas dem Schwesterverband im Zuge des Inklusionsprojektes für Behinderten-Fahrdienste zur Verfügung stellen wird. Die Überführung, so Dr. Juch, erfolge, sobald die ukrainische Caritas die Genehmigung zur Einfuhr des Fahrzeuges habe. Für die akute Flüchtlingshilfe in Iwano-Frankiwsk stellte der Generalvikar völlig überaschend zudem den dankbaren Gästen aus dem Hilfsfonds des Bistums 10.000 Euro bereit.
Im Rahmen des viertägigen Aufenthaltes hatte die ukrainische Caritas-Delegation zuvor zahlreiche Einrichtungen der Caritas-Behindertenhilfe besichtigt. Im Rahmen eines Round-Tables waren die Gäste zudem mit Vertretern der Elternbeiräte und Selbsthilfevereine zusammengetroffen.
Die Caritas im Bistum Fulda bietet um Spenden für die aktuelle Fluchthilfe-Arbeit der Caritas Iwano-Frankiwsk. Alle Spenden werden im vollen Umfange weitergeleitet – Spendenquittungen werden auf Wunsch gerne erstellt. Spendenkonto des Caritasverbandes für die Diözese Fulda bei der Sparkasse Fulda,
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