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Das Präsidium der Fuldaer Karneval Gesellschaft übergab das Vereinsarchiv offiziell an die Stadt Fulda

DSC_9728Fulda (mb). Gleich so viele Fastnachter in kampagnenfreier Zeit im Haus, das ist Fuldas Verwaltung eigentlich nicht gewohnt. Doch ein triftiger Grund hatte das amtierende Präsidium der Fuldaer Karneval Gesellschaft (FKG), ausgestattet mit Kappen als Insignien ihrer Würde, zu Oberbürgermeister Gerhard Möller ins Stadtschloss geführt. Präsident Christian Wighardt übergab  gemeinsam mit seinen beiden Vizepräsidenten Gerhard Köller und Dr. Frank Steinhauer offiziell das FKG-Archiv in die treue Obhut des Stadtarchivs.

Wertvolles Geschenk

Nicht nur Fuldas Verwaltungschef freute sich über das stadtgeschichtlich relevante und wertvolle Geschenk, das mit der Übergabe in städtischen Besitz übergegangen ist, sondern auch das FKG-Präsidium hatte allen Grund zur Freude. Für seine Präsidiums-Kollegen betonte Präsident Wighardt, „wir wissen das FKG-Archiv in guten Händen. Nun steht es dank OB und Verwaltung der Öffentlichkeit zur Verfügung und ist Teil des kulturellen Erbes unserer Stadt geworden.“

Ab 1934

Das Vereinsarchiv umfasst insgesamt acht prall mit Zeitungsausschnitten, Bildern, Proklamationen, Programmen und Einladungen gefüllte Bände. bis zum Jahr 2004 befinden sich bereits im Stadtarchiv. Zusätzliche Bilderalben aus den letzten Jahrzehnten hat Fotograf Wolfgang Habermehl beigesteuert. Außerdem gibt es noch eine von Vizepräsident Frank Steinhauer über die letzten zehn Jahre bis heute geführte FKG Chronik.  Alles zusammen genommen dokumentiert sehr anschaulich die „Fulder Foaset“ der letzten 80 Jahre. Der erste Band, den Fuldas OB überreicht bekam, beginnt übrigens mit der Vereinsreorganisation oder “Wiedergeburt der Fuldaer Foaset“ im Jahr 1934.

Überraschender Rückblick

Mitunter sorgte die Begegnung mit der Vereinsgeschichte auch zu überraschenden Ein- oder Rückblicken in die eigene Geschichte wie bei FKG-Präsident Christian Wighardt. Beim Durchblättern stieß er auf Ausschnitte aus der Kampagne seines Vaters von 1952. Er selbst ist, wie es sich für einen echten Fuldaer Fastnachter gehört, am Rosenmontag 1954 geboren worden. Wighardt: „Da musste mein Vater natürlich eine Runde ausgeben.“

Vieles gesammelt

Papier und Fotos des FKG-Archiv sind längst nicht das einzige, was von fleißigen Sammlern wie FKG-Mitglied Bernd Heil für die Zukunft aufbewahrt worden ist. 40 Jahre gehört er dem Verein an. Da hat Heil eine Menge aufheben können. Uniformen beispielsweise, die er gesammelt hat oder Teile derselben wie alte Tschakos (Hut), die sich im Keller der Hochstift Brauerei fanden. „Ich bin hin und habe sie abgeholt“, erinnert sich Heil mit dem Lächeln des glücklichen Finders. Auch das Holzgewehr sowie die Stiefel des ältesten Gardisten hat er für die historische Sammlung der FKG entdeckt.  In Dietershausen hat Heil eine Bleiplatte mit karnevalistischem Inhalt von 1912 gefunden. Im Cafe Thiele befindet sich sogar noch die Originalurkunde der Gründung der FKG. Auch das erste Prinzenzepter ist noch da. Fastnachtsfilme von Hans Felber, Schellackplatten mit Musik von Dannemann, historische „Schwellköppe“ vom Dachboden der Domschule, ein großer amerikanischer Bierseidel oder Sperrholzorden runden das breite Spektrum historischer Fundstücke ab.

„Vieles liegt jedoch leider noch verstreut“,  bedauert Heil. Gerne würde die Verantwortlichen der FKG das Material an einem Ort zusammenführen und präsentieren. Noch ist das Zukunftsmusik, aber die Überlegungen laufen, wie FKG-Vizepräsident Gerhard Köller ergänzt. Als Premiere der Präsentation fand bereits im Jubiläumsjahr des Vereins eine erste kleine Ausstellung im Foyer des Hotels Maritim statt, berichtete FKG-Vize-Präsident Steinhauer. Weitere Raritäten warten auf eine angemessene Zuschaustellung, so der von Christian Wighardts Vater gestiftete erste Ordensschrank. Leo Wighardt, der 1952 Prinz und insgesamt sogar dreimal FKG-Präsident war, hatte das gute Stück der FKG übereignet verbunden mit der Anregung für den damaligen Fuldaer Oberbürgermister Dr. Alfred Dregger, ein Fastnachtsmuseum zu stiften. Wer weitere Fastnachtsutensilien hat, die er oder sie gerne weitergeben möchte, kann sich gerne an die FKG Fulda wenden.

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