Fulda. Der 117. Deutsche Ärztetag begrüßt das von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) angekündigte Verbot der organisierten, geschäfts- und gewerbsmäßigen Sterbehilfe. Darüber hinaus sei die Bereitstellung der notwendigen finanziellen Mittel für eine bessere Betreuung von schwerstkranken und sterbenden Menschen, der flächendeckende Ausbau der Palliativversorgung sowie die Stärkung der Suizidprävention notwendig. Dies forderte der 117. Deutsche Ärztetag in Düsseldorf. Es müsse ein gesellschaftliches Klima der Unterstützung, des sozialen Miteinanders und der geteilten Verantwortung geschaffen werden.
Organisierte Sterbehilfe ermögliche kein Sterben in Würde, sondern verstelle den Weg für eine adäquate Behandlung und Unterstützung Sterbenskranker, unterstrichen die Delegierten. Die Menschen benötigten in dieser schwierigen Situation die Hilfe von Angehörigen, Freunden, Nachbarn sowie von professionellen und ehrenamtlichen Begleitern. Dieser Herausforderung sollten sich alle gesellschaftlichen Bereiche stellen und konkrete Anstrengungen unternehmen, um die Rahmenbedingungen für ein würdiges Leben bis zuletzt zu verbessern.
„Aufklärung tut Not. Zu wenige wissen, dass eine gute Palliativversorgung die sogenannte Sterbehilfe überflüssig macht. Wir brauchen jetzt dringend eine effektive Öffentlichkeitsarbeit für hospizlich-palliatives Denken“, kommentiert Thomas Sitte, Vorstandsvorsitzender der Deutschen PalliativStiftung, die Diskussion. „Die Möglichkeiten von Hospizarbeit und Palliativversorgung in der Bevölkerung nach wie vor zu wenig bekannt sind“, sagte Sitte und fügte hinzu: Neben Aufklärungskampagnen für Impfungen und Früherkennung wünscht sich Sitte auch flächendeckende Werbung für die Patientenrechte und Palliativversorgung am Lebensende.
Der Fuldaer Arzt setzt sich mit der PalliativStiftung dafür ein, dass das Wissen, das unnötiges Leid verhindert werden kann, in der Gesellschaft weiter verbreitet wird. „Ich weiß, dass der Wunsch nach Sterbehilfe oft aus Verzweiflung und Nicht-Wissen über die palliative Versorgung heraus aufkommt, aber alle belastenden Symptome schwerstkranker Kinder und Erwachsener können gelindert werden.“
Die Deutsche PalliativStiftung setzt sich für eine fundierte Aufklärung ein. Sie bietet vielfältige Informationen zur Hospizarbeit und Palliativversorgung.