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Begabungsschwerpunkte bei Sportauswahl nutzen – Fuldaer Bewegungs- und Talentcheck gibt Hinweise

215-Bewegungs- und TalentcheckLandkreis Fulda. Der deutsche Spitzensport hat ein Problem mit der Identifikation von Talenten. Zu viele motorisch hochbegabte Kinder landen in der falschen Sportart, worunter die Motivation leidet, weil die Erfolge ausbleiben. Mit dem Fuldaer Bewegungs- und Talentcheck soll gegengesteuert werden.

Foto: Max Colin Heydenreich

Das zweistufige Testverfahren wurde von der Universität Bayreuth entwickelt und wird mittlerweile fast flächendeckend an allen zweiten Klassen im Landkreis und in der Stadt Fulda durchgeführt. Seit 2010 haben daran fast sechstausend Schülerinnen und Schüler teilgenommen. Beim Bewegungscheck geht es um die Ermittlung der allgemeinen motorischen Leistungsfähigkeit in den Bereichen Kraft, Ausdauer, Koordination, Schnelligkeit und Beweglichkeit, beim Talentcheck um die Eignung für bestimmte Sportarten. Aus dem jeweiligen Bewegungsprofil leiten sich Hinweise ab, wo die sportlichen Begabungsschwerpunkte liegen. Zudem bekommen Kinder mit einem motorischen Förderbedarf ein kostenloses Bewegungstraining angeboten.

Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass von den Empfehlungen des Bewegungs- und Talentchecks nicht optimal Gebrauch gemacht wird. Deshalb hatte der Landkreis Vereinsvertreter und Stützpunktleiter ins Kreishaus eingeladen, um gemeinsam nach Möglichkeiten zu suchen, wie die vorhandenen Potentiale besser genutzt werden können. Erster Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wingenfeld machte deutlich, dass Talentförderung im Sport nachhaltig angelegt sein müsse und die Mitwirkung der Vereine voraussetze. Professor Andreas Hohmann von der Universität Bayreuth unterstrich, dass die Ergebnisse des Bewegungs- und Talentcheck auch eine Serviceleistung für Vereine darstellten, um diese bei ihrer Nachwuchsarbeit zielgerichtet zu unterstützen.

Die Vereinsvertreter und Stützpunktleiter erhielten Talentlisten der Schülerinnen und Schüler, um mit ihnen beziehungsweise ihren Eltern in Kontakt zu treten und sie beispielsweise zu einem Probetraining einzuladen. Auf diese Weise soll Interesse für den Sport in seiner ganzen Breite geweckt werden. Denn der Bewegungs- und Talentcheck will ein zusätzlichen Beratungs- und Informationsangebot unterbreiten und nicht Kinder, die in einer Sportart gebunden sind, aus ihrem gewohnten Umfeld herauslösen. Erster Kreisbeigeordneter Wingenfeld sprach sich in diesem Zusammenhang für ein gesellschaftliches Bewusstsein „Pro Bewegung“ aus. Die Region Fulda sieht er dabei auf einem guten Weg, wie auch die kontinuierlich steigende Zahl der Sportabzeichen beweise.

Info

Die Talentlisten können, nach Sportarten untergliedert, von weiteren interessierten Vereine bei der Koordinierungsstelle der Kreisverwaltung für den Bewegungs- und Talentcheck unter Telefon (0661)6006-301 oder E-Mail carina.schoeneich@landkreis-fulda.de

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