Fulda. Wenn die Aprilsonne die ersten Knospen aus den Zweigen lockt, wird zum ersten Mal der Fuldaer Gitarrenfrühling stattfinden. Der behagliche Marmorsaal im Stadtschloss mit seinen in warmem Rot gehaltenen Wänden, seinem historischen Keramik-Kachelofen und seiner wunderbaren Akustik ist für die Künstler von Weltruf ein perfekt passender Rahmen, um dem Publikum Gitarrenmusik auf höchstem Niveau näher zu bringen. Drei völlig unterschiedliche Charaktere werden in Fulda ihren ganz persönlichen Zugang zur Gitarre in beeindruckender Weise zeigen.
Xavier DÃaz-Latorre haucht der spanischen Barockmusik nicht nur Leben ein, unter seinen Händen wird sie zum Leben selbst. Rhythmisch prägnant, klangvoll und opulent präsentiert er alles andere, als verstaubte Klänge. Der aus Barçelona anreisende Solist hat für die Fuldaer Musikliebhaber neben seinem hochinteressanten Instrument auch eine ganze Menge katalanischen Temperaments im Gepäck.
Alvaro Pierri zeichnet sich durch eine unbändige Neugier auf jegliche Art von guter Musik aus. So ist es ganz logisch, dass ein Musiker seines Formats irgendwann auch auf die ganz großen Meister anderer Genres wie etwa die argentinische Tango-LegendeAstor Piazzolla oder den gefeierten kubanischen Komponisten Leo Brouwer trifft. Viele namhafte Komponisten haben für ihn geschrieben. Er wird völlig zurecht in einem Atemzug mit John Williams, Julian Bream und Andrés Segovia genannt.
Ulli Bögershausen verkörpert gewissermaßen einen bei Jugendlichen immer relevanter werdenden Zugang zur Musik. Gewieft und gekonnt arrangiert er Popsongs für die Stahlsaitengitarre und beschränkt sich dabei nicht auf das Podium, sondern präsentiert seine Arbeit auch – pädagogisch aufbereitet – auf YouTube, womit er vor allem in Asien auf enorme Resonanz stößt. Als Produzent hat er zahllose Jazz-CDs veröffentlicht, sein Herz aber hängt nach wie vor daran, live im Konzert zu spielen und den direkten Weg ins Herz der Zuhörer zu suchen.
Zwei Workshops mit Xavier DÃaz-Latorre und Ulli Bögershausen geben ambitionierten Gitarristen die Möglichkeit, an der künstlerischen Arbeit der Musiker teilzuhaben.