Fulda (bpf). Gemeinsam mit Schulen in Hessen bietet die Hessische Landeszentrale für politische Bildung (HLZ) im Vorfeld der Wahlen zum Europäischen Parlament am 25. Mai ein Sonderprogramm an hessischen Schulen an. In Fulda ist dieses Angebot, in das Schülerinnen der Marienschule einbezogen werden, im Bonifatiushaus zu Gast gewesen. „Wir setzen mit unserem Kompaktseminar die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Bonifatiushaus fort“, stellte der von der HLZ beauftragte Projektkoordinator Felix Münch, Politologe an der Justus-Liebig-Universität Gießen, fest. Gemeinsam mit der Politikwissenschaftlerin Karolin Sengebusch von der Philipps-Universität Marburg behandelte er mit den teilnehmenden Schülerinnen die Themenfelder „Grundbegriffe der Europäischen Union “, „Wie wird am 25. Mai gewählt?“ „Die Erweiterung der Europäischen Union“ und „Demokratiedefizite in der EU“.
Die Schülerinnen der Marienschule nehmen seit vielen Jahren erfolgreich am europäischen Schülerwettbewerb teil und haben viele Landes- und Bundespreise verliehen bekommen. Das Thema Europa wird sowohl im Politikunterricht als auch im Fremdsprachenunterricht Französisch, Englisch oder Spanisch thematisiert. Der Schüleraustausch mit den Ländern Frankreich, Polen und Großbritannien ergänzen lebendig die im Unterricht erlernten Inhalte durch eigene Erfahrungen. „Das von der HLZ und dem Bonifatiushaus angebotene Seminar im Vorfeld der Wahlen zum Europäischen Parlament bereitet eine Generation vor, die demnächst die Geschicke in Europa gestalten wird. Eine realistische Thematisierung umstrittener Politikbereiche, wie Demokratiedefizite in der EU, wird die Zukunft Europas sichern helfen “, betonte der Leiter der Marienschule, Dr. Oswald Post.
Gunter Geiger, Direktor des Bonifatiushauses, stellte heraus, dass es darum gehen müsse, frühzeitig über die Europäische Union aufzuklären, selbst wenn sich die Veranstaltung an einen Personenkreis richte, der noch gar nicht wählen dürfe. Auch wolle man keine reine Werbeveranstaltung daraus machen. „Viele Seminare, die sich mit der Europäischen Union beschäftigen, leiden darunter, dass die kritischen Punkte nur am Rande oder gar nicht behandelt werden. Wir wollen hier ein ungeschminktes Bild zeigen.“ Das heiße, dass neben den ungeheuren Chancen, die sich gerade jungen Menschen in der EU böten, auch darüber aufgeklärt werde, wo sich in der EU etwas ändern müsse. „Ich bin gerade deshalb davon überzeugt, dass man die jungen Menschen so am besten erreicht. Man muss mit der Sache überzeugen und mit der Realität. Das Beschwören hehrer Ziele allein reicht nicht. Junge Menschen merken sehr schnell, wenn man ihnen etwas vorgaukelt.“
Der Direktor des Bonifatiushauses dankte der HLZ für die gute Zusammenarbeit bei diesem Sonderprojekt. „Wir haben ein sehr gutes Seminarkonzept von Achim Güssgen-Ackva, dem für das Thema Europa zuständigen stellvertretenden Direktor der HLZ, bekommen. Da wir uns die Kosten für dieses Projekt teilen – die HLZ trägt die Referentenhonorare, das Bonifatiushaus sorgt für einen Mittagsimbiss – werden wir wohl auch eine weitere Veranstaltung vor den Wahlen anbieten können.“