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Edith Krug geht nach 40 Jahren im Schulsekretariat zum 1. Juli in Rente

163-Frau KrugHünfeld. Das Sekretariat des Hünfelder Wigbertgymnasiums ist ohne Edith Krug einfach nicht denkbar. Und doch werden sich Schulleitung, Lehrer und Schüler bald daran gewöhnen müssen, die  62-Jährige nicht mehr um Rat und Hilfestellung in (fast allen) Lebenslagen fragen und als Mensch ins Vertrauen ziehen zu können. Denn Edith Krug, die – so hat es für viele jedenfalls den Anschein – eigentlich „schon immer da war“, wird zum 1. Juli 2013 in Rente gehen. Ungezählte Jahrgänge von Schülern hat sie kommen und gehen sehen – und so manche wiedergetroffen, als Lehrer nämlich.

Foto: Burkhardt

Eigentlich habe sich die Position der Schulsekretärin in den vergangenen 40 Jahren „nicht groß verändert“, so Edith Krug, und schiebt auch gleich die Begründung nach: „Denn von der Schulsekretärin wird erwartet, dass sie alles weiß, alles kann und immer ansprechbar ist.“ Das Arbeitsfeld sei sehr umfang-  und abwechslungsreich: „So sind der tägliche Schriftverkehr und Publikumsverkehr zu bewältigen, Telefongespräche zu führen, verletzte Kinder zu versorgen und zu trösten, Kopiergeräte und Drucker wieder zum Laufen zu bringen und vieles mehr.“ Zudem habe der Umfang der anfallenden Verwaltungsarbeiten in den letzten Jahren durch neue Gesetze und Verordnungen stark zugenommen: „Der Einsatz der EDV mit ihren Möglichkeiten konnte hier nicht wirklich für eine Entlastung sorgen.“

Dabei startete ihre berufliche Laufbahn eigentlich ganz woanders: „Nach dem Besuch der zweijährigen Kaufmännischen Berufsfachschule begann ich am 2. Januar 1967 als Anlernling beim Landratsamt in Hünfeld. Ab dem 1. Januar 1968 arbeitete ich bis zur Gebietsreform am 1. August 1972  und der damit verbundenen Zusammenlegung der Kreisverwaltungen Hünfeld und Fulda als Schreibkraft in der Haupt- und Finanzabteilung. Nach der Geburt meines Sohnes und der Rückkehr aus dem Mutterschutzurlaub am 28. September 1972 war ich bis zum 31. Januar 1973 beim Kreisbauamt in Fulda und dem Ausgleichsamt in Hünfeld tätig.“

Am 1. Februar 1973 trat Edith Krug dann  ihren Dienst am Wigbertgymnasium an. Die Schule, die zu dieser Zeit noch im heutigen Gebäude der Jahnschule untergebracht war, wurde damals von 826 Schülern besucht. Nach der Fertigstellung des Schulzentrums Hünfeld zu Beginn des Schuljahres 1974/75 konnte dann der Umzug in das neue Schulgebäude erfolgen. „Zum Zeitpunkt der Einweihung im August 1975 war die Schülerzahl schon auf 1.004 angewachsen“, erinnert sie sich. Und weiter: „Mit der Wigbertschule konnte ich 1976 das 75-jährige und 2001 das 100-jährige Jubiläum feiern. Die Planungs- und Vorbereitungsarbeiten zu den zahlreichen Veranstaltungen und Festschriften mussten neben dem normalen Schulbetrieb bewältigt werden und sprengten oft den normalen Arbeitstag. Doch die positive Resonanz machte die vielen Überstunden wett und stärkte das Selbstwertgefühl.

Sie habe sich immer mit „ihrer“ Schule identifiziert und versucht, ihr Bestes zu geben. Edith Krug: „Ich war und bin sehr stolz auf die Schüler, die unter anderem mit ihren Erfolgen bei Wettbewerben zum guten Ruf der Wigbertschule beigetragen haben. Aber auch auf die Lehrer, die bisher 3.787 Schüler zum Abitur geführt haben, und die vielen ehemaligen Abiturienten, die heute als Ingenieure, Lehrer, Mediziner und in vielen anderen Berufen erfolgreich tätig sind.“

Dank ihrer jahrzehntelangen Erfahrung ist es ihr möglich, einen durchaus kritischen Blick auf „Schule von heute“ zu werfen: „Schule befindet in einem steten Wandel. Durch viele neue Gesetze und Verordnungen hat sich das Schulleben im Laufe der Jahre nicht immer zum Positiven verändert. Die zu Beginn des Schuljahres 1976/77 begonnene Umsetzung der Oberstufenreform und der Wegfall der bisherigen Klassenverbände hat bestimmt nicht dazu beigetragen, den schulischen Zusammenhalt zu fördern. Auch die Einführung von G 8 und der damit gestiegene Leistungsdruck hat sich nicht immer positiv auf die Schüler und deren Psyche ausgewirkt.“

Nach ihrer Pensionierung hofft sie, „dass ich dann endlich mehr Zeit mit meiner Familie, vor allem meinem kleinen Enkel, verbringen kann“. Diesem Wunsch dürften sich Schulleitung, Lehrer und Schüler von Herzen anschließen.

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