Written by 0:12 Alle Nachrichten, Gesundheit & Medizin

Walldürnwallfahrer trafen sich zum Einkehrtag – Dr. Peter Fehrenbach und Sabine Wiegand referierten

Thalau. Zu einem Einkehrtag trafen sich die Wallfahrer der Heilig – Blut – Wallfahrt von Fulda nach Walldürn im Bürgerhaus in Thalau. Dr. Peter Fehrenbach und seine Mitarbeiterin Sabine Wiegand vom Palliativnetz Osthessen sprachen über das Thema: „Sterbebegleitung unter veränderten gesellschaftlichen und medizinischen Rahmenbedingungen“. Fast jeder Mensch habe den Wunsch zuhause in vertrauter Umgebung versorgt und begleitet von den Angehörigen sein Leben vollenden zu können, so der Palliativmediziner.

Am Beispiel einer 95 – jährigen Patientin mit Atemnot und  einem schweren Herzklappenfehler zeigte er auf, wie mit Aufklärung der Angehörigen, Medikamenten und der Begleitung einer Palliativschwester ein, sowohl bei der totkranken als auch bei der Tochter, angstfreies, würdiges und  schmerzfreies Sterben möglich war. Palliativmedizin sei die ganzheitliche Behandlung von Patienten mit progredienten, weit fortgeschrittenen Erkrankungen und einer begrenzten Lebenserwartung zu der Zeit, in der die Erkrankung nicht mehr auf eine kurative Behandlung anspricht und die Behandlung von Schmerzen, anderen Krankheitsbeschwerden, psychologischen, sozialen und spirituellen Problemen höchste Priorität besitz, referierte Peter Fehrenbach die Verlautbarung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahre 1998.

Es sei wichtig, das Sterben als einen Teil des Lebens zu akzeptieren. Zur Entlastung der Angehörigen gebe es ein Netzwerk von Ehrenamtlichen beim Ambulanten Hospizdienst DA-SEIN der Malteser, das stationäre Hospiz St. Elisabeth im Gesundheitszentrum beim Herz – Jesu – Krankenhaus Fulda, beide unterstütz vom Hospiz –Förderverein Fulda sowie das Palliativnetz Osthessen. Alle drei seien auch Ansprechpartner für Menschen, die Hilfe und Unterstützung suchten. Auf die palliativ – pflegerischen Aspekte ging Sabine Wiegand ein. Die examinierte Krankenschwester mit Palliativ – Car – Weiterbildung erläuterte ihre Aufgaben im Netzwerk verschiedener Professionen.

Neben den formalen Dingen und der palliativen Versorgung seien Offenheit für die Bedürfnisse und Wünsche der Patienten und deren Angehörigen beispielsweise nach seelsorglicher Begleitung, Krankensalbung oder auch Unterstützung bei der Regelung „unerledigter Dinge“ oder Klären von Familienkonflikten wichtige Hilfen.  Sie ermunterte die Zuhörerinnen und Zuhörer auch, sich in der Phase des Sterbens von Angehörigen pflegerische Hilfe und Hilfe bei der Sterbebegleitung durch Ehrenamtliche beim ambulanten DA – SEIN – Hospizdienst zu holen. Besonders in der Phase des Sterbens sei es auch für Angehörige besonders wichtig Entlastung zu bekommen.

Der Einkehrtag, der mit dem Pilgerkreuzweg in der St. Jakobuskirche in Thalau begonnen hatte, endete dort mit der gemeinsamen Eucharistiefeier, der Bischofssekretär Kaplan Dirk Gärtner vorstand und die von den Wallfahrtsmusikern (Leitung Günter Straub, Waldfenster) mitgestaltet wurde. Wallfahrtsleiter Gerhard Dehler dankte den Akteuren und wies auf die Walldürnwallfahrt vom 25. Bis 29. Mai mit dem Aussendungsgottesdienst um 7.30 Uhr im Hohen Dom zu Fulda hin.

Visited 1 times, 1 visit(s) today
Close