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Schulessen in Restaurantqualität: Gasthof Ebert und Landgasthof Imhof beliefern die Neuhöfer Schulen

Neuhof. “Putenrahmgeschnetzeltes mit Spätzle und Kaisergemüse”, “Backfisch mit Sauce, Kartoffeln und Salat” oder “Gemüsenudelauflauf mit Salat”: Was klingt, als würde es im guten Stammlokal um die Ecke angeboten, kommt in drei Neuhofer Schulen auf den Mittagstisch – serviert von Neuhofer Gaststätten, in Restaurantqualität.

Seit Schulen den ganzen Tag geöffnet sind und nachmittags eine pädagogische Betreuung anbieten, sind die Träger verpflichtet, die Schüler auch mit einem Mittagessen zu versorgen. Das Essen kann dabei von überregionalen Anbietern geliefert werden oder wie an der Neuhofer Schloss-Schule, der Albert-Schweitzer-Schule und der Wernher-von-Braun-Schule von Restaurants in unmittelbarer Nachbarschaft:

“Wir arbeiten gerne mit Gaststätten vor Ort zusammen. Sie sind näher am Kunden dran”, erklärt Marion Frohnapfel. Sie leitet den zuständigen Fachdienst Schulen des Landkreises Fulda. Während sie bei überregionalen Schulcaterern die Erfahrung gemacht hat, dass zum Beispiel häufiger die Ansprechpartner wechselten, sei die Kommunikation mit den zwei Neuhofer Restaurants “Gasthof Ebert” und “Landgasthof Imhof” einfacher. Ein Konzept das aufgeht, denn: “Hier sind alle Beteiligten zufrieden”, betont Frohnapfel.

Die unkomplizierten Absprachen, der direkte Kontakt zum Gastronomen ist ein Punkt, den auch Markus Bente, Schulleiter der Wernher-von-Braun-Schule, zu schätzen weiß und an einem Beispiel verdeutlicht: Die Schule erhält von dem Landgasthof einen Speiseplan für die gesamte Woche mit drei verschiedenen Menüs pro Tag zur Auswahl – ein Fleischgericht, ein fleischloses Gericht sowie ein Nudelgericht. Hieraus sollten sich die Schüler eigentlich ihren Essenswunsch wählen und spätestens einen Tag vorher über den Essenbon-Kauf im Sekretariat besiegeln. Eigentlich. Denn manchmal wissen die Schüler erst wenige Stunden vor dem Essen, was sie wollen. Das ist dann aber auch kein Problem: “Herr Imhof ist da sehr flexibel”, unterstreicht Bente.

Seit 2009 bekommt die kooperative Gesamtschule dreimal in der Woche den Mittagstisch aus dem Hause Imhof – und ein “Rundum-Sorglos-Paket”, wie es der Schulleiter nennt, noch dazu. Denn kommen Gäste in die Schule, essen sie gleich in der Mensa mit. Der Kiosk wird mit belegten Brötchen von Imhof beliefert. Und Service sowie Servicepersonal bei der Essensausgabe stellt der Gasthof. Darüber hinaus versucht man sich in der Wernher-von-Braun-Schule mit Unterstützung des Kochs in Sachen Essen weiterzuentwickeln – und stärker den Schwerpunkt auf ausgewogene Ernährung zu legen.

Dass der Geschmack der Schüler gar nicht so weit entfernt von dem ist, was als gesund und ausgewogen gilt, stellen die Köche Karlheinz Ebert und Jürgen Imhof in ihrer täglichen Arbeit fest: “Kinder sind bereit, zum Beispiel Gemüse wie Wirsing zu probieren”, schildert Ebert seine Erfahrung. Er beliefert die Schloss-Schule und die Albert-Schweitzer-Schule. Und auch Imhof kocht nicht nur das, was man landläufig denkt, was Kinder mögen: “Bei uns gibt’s eben auch mal Kohlrabi.” Beide setzen auf abwechslungsreiche Küche – knackig und frisch muss es sein. Die Maxime des Landkreises für das Schüleressen: “saisonal, regional und möglichst ökologisch”, wie es Marion Frohnapfel auf den Punkt bringt, ist für beide selbstverständlich. Dabei müssen die Köche den Spagat meistern zwischen einem kostengünstigen Essen für 3,50 Euro pro Hauptspeise und Dessert sowie dem Anspruch, hohe Qualität zu liefern.

Die blanken Zahlen auf Schulseite belegen, dass der Spagat gelingt: Im Durchschnitt gehen laut Schulleiter Bente in der Woche 120 Essen in der Wernher-von-Braun-Schule über die Theke – bevor das Catering von Imhofs kam, waren die Zahlen niedriger. In der Albert-Schweitzer-Schule hat sich die Zahl laut Schulleiter Hans Brinkmann zwischen 22 und 35 Essen pro Mittagstisch eingependelt, bei “nur 95 Schülern” wie er betont. In der Schloss-Schule genießen laut Schulleiterin Ingrid Baumann zwischen 50 und 60 Schüler (von insgesamt rund 300) das warme, “abwechslungsreiche” Essen. Und dass sich hinter der bloßen Statistik tatsächlich Genuss verbirgt, dafür spricht die Rückmeldung der Schüler, die laut der Schulleiter durchweg positiv sei.

Manchmal geht die Rückmeldung aber auch direkt an den Koch, wie Ebert von einer Begegnung berichtet. Der Schüler gab ihm als Lob nach dem Essen mit auf den Weg: “Eigentlich bin ich zwar Vegetarier, aber deine Frikadellen heute waren große Klasse.” Foto: Diener

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