Hauneck. In seiner Karriere hat Arnulf Meffle (54) gegen viele Gegner auf dem Platz gekämpft und gewonnen. Doch nun kämpft er gegen einen noch unberechenbareren Gegner: die Leukämie. Der 78er-Weltmeister braucht dringend einen Stammzellspender. Um einen passenden Spender zu finden, starten die damalige Weltmeistermannschaft sowie die gesamte Handballfamilie zusammen mit der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei (www.dkms.de) in der Zeit vom 2. bis zum 16. Dezember 2012 die Aktion „Handballer für Handballer“.
Auch die Handballfamilie der HSG Eitra-Oberhaun wird sich am Samstag im letzten Heimspiel um 18:30 Uhr gegen die Mannschaft des SVH Kassel dieser Benefizaktion anschließen. Dazu Ralf Schmidt der Sportliche Leiter der HSG:“Als wir von der schweren Krankheit von Arnulf Meffle hörten, war für uns klar, dass wir dies unterstützen müssen. Arnulf Meffle war nicht nur ein Weltklasse-Rechtsaußen, sondern auch immer ein großes sportliches Vorbild auf dem Platz. Noch gerne erinnern wir uns an seinen Besuch aus Anlass unseres 100-jährigen Jubiläums vor zwei Jahren mit den Mannschaftskameraden der 78-er Weltmeistermannschaft hier in Eitra auf dem Sportplatz.“
Bernd Fichtner als Glücksfee
Kein Geringerer als Bernd Fichtner aus Eisenach, legendärer Rechtsaußen zu Eitrarer Bundesligazeiten und zu dieser Zeit einer der besten Rechtsaußen in Deutschland, dem der TVE viele wichtige Siege und Tore zu verdanken hat, wird als Ehrengast am Samstag in der Waldhessenhalle erwartet und als Glücksfee die Lose ziehen. „Wir bedanken uns ganz herzlich bei vielen Hersfelder Unternehmen die spontan bereit waren, wertvolle Preise für die Tombola zu spenden. Dank gilt aber auch an unseren Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt, der ein komplettes Fanpaket mit wertvollen Fanartikeln und einem original Trikot der Eintracht zur Verfügung stellt. Neben einem „Kult-Fahrrad“, einem schnurlosen Design-Telefon, Gutscheinen oder einem wertvollen Fernglas gibt es aber auch noch Eintrittskarten für ein Spiel der Kassel-Huskies zu gewinnen.
Eng eingebunden in diese Aktion sind die DKB Handball-Bundesliga sowie die Stiftung Deutsche Sporthilfe. Zusammen mit der DKMS rufen sie mit der lebensrettenden Botschaft „Die Spende deines Lebens“ deutschlandweit die Zuschauer vor Ort auf, sich in der weltweit größten Datei registrieren zu lassen, um Arnulf Meffle oder anderen an Blutkrebs erkrankten Patienten eine Lebenschance zu geben. Zum Auftakt der Aktionswochen wurden am 28. November in Ottersweier, dem Heimatort von Arnulf Meffle, Spiele zwischen den DHB-Traditionsmannschaften und Auswahlmannschaften aus dem südbadischen Raum durchgeführt. Der Erlös dieser Veranstaltung wurde der DKMS gespendet, denn jede einzelne Typisierung kostet die DKMS 50 Euro, die ausschließlich über Spendengelder finanziert wird. Die Kontoverbindung lautet: Volksbank Bühl, Stichwort: Arnulf Meffle, Konto-Nr. 678 678, BLZ: 662 914 00
Die Leukämie wurde bei dem 71-maligen Nationalspieler erstmals vor drei Jahren festgestellt. Zwischenzeitlich hatten die behandelnden Ärzte die Erkrankung unter Kontrolle, im Frühsommer 2012 dann der Rückfall. Jetzt hilft nur noch eine Stammzelltransplantation. Der Vater dreier erwachsener Kinder muss wegen seiner Krankheit die Arbeit als Realschullehrer beenden und in den Vorruhestand gehen. Mit seiner Erkrankung geht er offensiv um. „Mir hat es sehr geholfen, dass sich meine ehemaligen Mannschaftskameraden immer wieder bei mir gemeldet haben. Wir waren damals nicht nur eine Interessengemeinschaft, es wird sich umeinander gekümmert“, so Meffle.
So ist es für seine ehemaligen Kollegen eine Selbstverständlichkeit, zu helfen und die Aktion „Handballer für Handballer“ zusammen mit der DKMS ins Leben zu rufen. „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit der DKMS und hoffen, möglichst viele Zuschauer auf deren lebenswichtige Arbeit aufmerksam zu machen. Es wäre schön, viele neue potenzielle Stammzellspender zu gewinnen“, so der Manager des DHB Heiner Brand.
Hintergrund:
Alle 45 Minuten erhält in Deutschland ein Patient die Diagnose „Leukämie“. Bezogen auf alle Blutkrebs-Erkrankungen vergehen sogar nur 16 Minuten zwischen zwei Diagnosen. Vielen Patienten kann nur durch eine Stammzellspende geholfen werden. Zwar vermittelt die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei als weltweit größte Datei täglich mindestens zwölf Stammzellspender, trotzdem findet sich in Deutschland immer noch für jeden fünften Patienten kein geeigneter „genetischer Zwilling“. Derzeit sind in Deutschland über 2,8 Millionen Menschen in der DKMS registriert, weit über 32000 von ihnen haben bereits Stammzellen oder Knochenmark für einen an Blutkrebs erkrankten Patienten weltweit gespendet. Wer kann sich registrieren lassen? Grundsätzlich kann sich jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 55 Jahren als potenzieller Spender registrieren lassen.
Foto: Ehrengast am Samstag in der Waldhessenhalle ist Ex-TVE-Bundesligaspieler Bernd Fichtner hier zusammen am Sportehrentag der Gemeinde Hauneck mit Kulttrainer Dragoslav „Stepi“ Stepanovic.