Ostheim. Die Wurstkessel glühen in der ganzen Rhön, die Metzger machen ungezählte Überstunden, die Produktion läuft auf Hochtouren… Deutliches Zeichen, dass der Rhöner Wurstmarkt wieder ansteht. Am 13./14. Oktober dreht sich in Ostheim zum sechsten Mal alles um Würste, Schinken und ihre delikaten Begleiter. Wohl an die 20.000 Besucher aus ganz Deutschland werden bei der Open-Air-Feinschmecker-Messe die Ergebnisse der Rhöner Metzgerszunft verkosten.
Seit zehn Jahren Hochburg für Feinschmecker
„Der Rhöner Wurstmarkt ist ein Glanzlicht im Reigen der deutschen Lebensmittelmessen“, sagt stolz Bürgermeister Ulrich Waldsachs. Die Messe des guten Geschmacks sei nahezu einzigartig in ihrer Ausrichtung mit einheitlich gestalteten Informationshäuschen entlang der fachwerkgesäumten Ostheimer Marktstraße. Die Erfolgsgeschichte der Open-Air-Feinschmeckermesse hat vor genau zehn Jahren begonnen und wenn es nach Ideengeber Michael Geier geht, ist auch kein Ende in Sicht. Im Gegenteil: Hochwertige regionale Produkte wie Wurst und Schinken sind angesichts immer wieder auflodernder Lebensmittelskandale gefragter denn je. „Für den Kunden ist jederzeit nachvollziehbar, wie seine Wurst entstanden ist und was in ihr steckt“, unterstreicht Geier mit Nachdruck. Deshalb wird auch der Partner der ersten Stunde, das Slow Food Convivium Hohenlohe-Tauber-Mainfranken in der Rathaushalle demonstrieren, was in der Wurst erlaubt ist und was nicht.
Geschmacksschulung der besonderen Art
„Ziel des Rhöner Wurstmarkts ist es, Gäste wie Einheimische gleichermaßen für eine hohe Produktqualität zu sensibilisieren“, betont auch Anton Koob, Innungsmeister der Metzger in Rhön-Grabfeld. Zwei Tage lang haben sie die wohl einzigartige Möglichkeit, Wurst und Schinken aus der bayerischen, hessischen und thüringischen Rhön miteinander zu vergleichen und aus der Angebotsfülle ihre Favoriten auszuwählen. Dabei werden die Gäste bei dieser ungewöhnlichen Form von Geschmacksschulung merken, dass Wurst nicht Wurst ist.
Wurstmarkt zeigt Wirkung
Auch gleiche Wurstsorten wie Blut- oder Leberwurst schmecken bei jedem Metzger anders. „Ganz klar deshalb, weil sie handwerklich und eben nicht industriell erzeugt werden“, erklärt Koob. Der Metzgermeister ist davon überzeugt, dass der Wurstmarkt längst seine Wirkung zeigt. Die Zahl an Stammkunden aus der Region, aber auch aus ganz Deutschland, wächst kontinuierlich. Und ein regelmäßiger Einkauf in der Metzgerei hilft der heimischen Wirtschaft beim Überleben gegen die Übermacht an Discountern und SB-Märkten. Denn dank regional erzeugter Produkte bleibt die Wertschöpfung auch in der Rhön. Der Rhöner Wurstmarkt bricht jedoch nicht nur eine Lanze für das Fleischerhandwerk, sondern auch für viele weitere kulinarische Spezialitäten. Deshalb kredenzen Bäcker, Brauer, Brenner und Direktvermarkter gleichermaßen ihre heimischen Köstlichkeiten für jeden Geschmack.
Wurstanschnitt zur Eröffnung
Beeindruck t vom außergewöhnlichen Engagement der Rhöner zeigt sich auch Schirmherr Dr. Marcel Huber, Bayerischer Staatsminister für Umwelt und Gesundheit. Der hochrangige Politiker ließ sich nicht lange bitten, als Ehrengast den 6. Rhöner Wurstmarkt am Samstag um 11 Uhr mit einem feierlichen Wurstanschnitt zu eröffnen. Sind die ersten Wurstscheiben geschnitten, nimmt das Fest zwei Tage lang bis 18 Uhr seinen Lauf mit Verkostung, Verkauf und vielerlei Unterhaltungsangeboten von der Livemusik über Kirchenburgführung, Kinderprogramm und verkaufsoffenem Sonntag, über Prämierung des schönsten Standes bis hin zu Präsentationen des diesjährigen Gastlandes Südafrika, vertreten durch das UNESCO-Biosphärenreservat Kruger to Canyons.
Wer sich vorab über das Angebot der 50 Aussteller informieren möchte, holt sich die überall ausliegenden Programmhefte oder schaut unter www.rhoener-wurstmarkt.de nach. Weitere Auskünfte erteilt auch die Tourist-Info Ostheim vor der Rhön unter Tel. 09777 18 50, Fax: 09777 32 45, E-Mail: tourismus@ostheim.de, www.ostheim-rhoen.de