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Datenhighway zwischen Nordheim und Mellrichstadt modernisiert

Rhön. Mit einer der größten Einzelbaumaßnahmen seit drei Jahren sichert die Überlandwerk Rhön GmbH derzeit langfristig die Versorgung ihrer Kunden im nördlichen Versorgungsgebiet. Auf einer Strecke von zwölf Kilometern tauschen die Experten des heimischen Energielieferanten in nur drei Wochen die alten Kupferinformationskabel gegen moderne Glasfaserleitungen. Damit ist künftig die interne Datenübertragung bis in die Netzleitstelle selbst bei Blitzschlag gewährleistet.

„Die mehr als 40 Jahre alten Kupferkabel eignen sich nicht mehr als Übertragungsmedium für leitungsgebundene Kommunikationssysteme“, erläutert Manfred Kaiser, Abteilungsleiter Netzbetrieb beim Überlandwerk Rhön. Die neuen Lichtwellenleiter, wie sie in der Fachsprache genannt werden, zeichnen sich durch deutlich höhere Reichweiten und Übertragungsraten aus. Zudem bieten sie einen hervorragenden Überspannungs- und Blitzschutz, sind doch Gewitter nach wie vor für ein Drittel aller Stromausfülle verantwortlich.

Der Startschuss für die rund 120.000 EURO teure Maßnahme fiel Ende September in Nordheim. Nun arbeitet sich der 15-köpfige Bautrupp bis Mitte Oktober durch das Streutal bis nach Mellrichstadt vor. Von Mast zu Mast – insgesamt sind es 68 Stück – wird mittels vier Hubsteigern die neue Leitung gespannt. Die letzten zwei Kilometer bis zur Hauptverwaltung werden dann im Rahmen einer Tiefbaumaßnahme bewältigt. „Das muss fix gehen“, unterstreicht Bauleiter Gerhard Demling, ist doch in der Bauzeit die Signalleitung außer Betrieb und wird durch Richtfunk- und Umgehungsschaltungen ersetzt.

Der logistische Einsatz ist bei dieser Maßnahme sehr hoch, gilt es doch zunächst das alte Kupferkabel abzunehmen und auf gewaltige Kabeltrommeln zum umweltgerechten Entsorgung aufzurollen und gleich im Anschluss das neue Glasfaserkabel auf den Mast zu spannen. Nicht zuletzt müssen bei dieser Gelegenheit gleich 200 Vogelschutzvorrichtungen an den neuen Leitungen angebracht werden. Deshalb ist nahezu jeder Mitarbeiter des ÜW-Bautrupps im Einsatz. Lediglich den diffizilen Anschluss der Glasfaserkabel leistet dann ein örtliches Spezialunternehmen „mit viel Fingerspitzengefühl“, so Fachmann Demling.

Die Überlandwerk Rhön GmbH investiert jährlich rund 7 Mio. EURO in die Modernisierung ihrer Anlagen und Netze. Ein Zeichen für das hohe Versorgungsniveau ihrer rund 100.000 Kunden im Dreiländereck Rhön-Grabfeld, Südthüringen und Osthessen sind Ausfallzeiten weit unter dem Bundesschnitt. Die von der Bundesnetzagentur festgestellte Ausfallzeit für das Versorgungsgebiet liegt für das Jahr 2010 bei 4,16 Minuten. Im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt (12,1 Minuten) ist dies ein Spitzenwert. Weitere Informationen unter www.uew-rhoen.de oder T. 09776 61-0.

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