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Schwangerenberatung des SkF bietet Frauen und Paaren Rat und Unterstützung an

Fulda.Egal ob Single oder in einer Beziehung: Wenn Frauen ungeplant schwanger werden, dann stehen sie vor vielen offenen Fragen. Partnerschaft? Beruf? Finanzen? Weitere Lebensplanung? Viele Dinge sind zu klären, bei denen die eigene Familie oder Freunde oft überfordert sind. Eine professionelle Schwangerenberatung bietet der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in Fulda an. Seit 1972 ist die Beratungsstelle staatlich anerkannt. Werdende Eltern bekommen dort bei allen Fragen rund um Schwangerschaft, Geburt und die ersten Lebensjahre des Kindes Rat und Unterstützung.

Foto: Max Colin Heydenreich

„Zu uns kommen unter anderem sehr junge Frauen, die noch ohne Schulabschluss sind oder mitten in der Ausbildung stehen. Außerdem Frauen, die zwischen 20 oder 30 Jahre alt sind und in einer schwierigen Partnerschaftssituation stecken, oder auch Frauen, die weit über 40 sind und gar nicht mehr mit einer Schwangerschaft gerechnet haben“, berichten die Diplom-Sozialpädagoginnen Andrea Luley-Kempf und Gudrun Bunse-Erb. Im Beratungsgespräch, das kostenlos, vertraulich und unabhängig von Nationalität und Religion ist, können die Frauen über ihre persönliche Situation, ihre Ängste und Sorgen sprechen.

„In der Regel müssen die Frauen erst einmal emotional aufgefangen und ermutigt werden, bevor die konkreten Fragestellungen sozialrechtlicher Art und Unterstützung nach der Geburt besprochen werden können“, weiß Gudrun Bunse-Erb, die seit 22 Jahren in der Schwangerenberatung tätig ist. Vorrangiges Ziel des SkF-Beratungsteams, zu dem insgesamt fünf Sozialpädagoginnen gehören, ist es, Frauen und Paaren dabei zu helfen, in die neue Rolle hineinzuwachsen und für das Thema Elternschaft zu sensibilisieren. Darüber hinaus gibt es beim SkF auch ganz konkrete Hilfen wie die der finanziellen Unterstützung aus der Bundesstiftung „Mutter und Kind“ und dem Bischöflichen Hilfsfonds. Außerdem besteht das Angebot, gebrauchte Baby- und Kinderkleidung aus dem Second-Hand-Markt in der Rittergasse 9 zu erhalten.

Knapp 600 Personen haben im vergangenen Jahr das Beratungsangebot des SkF genutzt. Die Zahlen, wissen die Sozialpädagoginnen, seien in den letzten Jahren aufgrund der sinkenden Geburtenzahlen zwar leicht rückläufig, dafür steige aber der Beratungsaufwand. „Weil die Kontakte intensiver und die Problemstellungen immer komplexer werden“, begründet Andrea Luley-Kempf.

„Unsere Arbeit hat sich in den letzten Jahren verändert“, ergänzt Gudrun Bunse-Erb. „Wir kooperieren inzwischen intensiv mit den Jugendämtern von Stadt und Landkreis, sind in das Netzwerk ‚EvA – Erziehung von Anfang an’ eingebunden und Partner im Netzwerk ‚Alleinerziehende in Stadt und Landkreis Fulda’. Im Rahmen des Projektes ‚BaBi – Begleitung am Beginn’ stellt die Beratung und Qualifizierung ehrenamtlicher Familienbegleiterinnen, die Alleinerziehende oder Familien bis zum dritten Lebensjahr des Kindes unterstützen können, einen wichtigen Bestandteil unserer Tätigkeit dar. Hinzu kommt die sexualpädagogische Arbeit, um mit Jugendlichen zu den Themen Liebe, Partnerschaft, Sexualität und Verhütung ins Gespräch zu kommen.“ Bei seiner Arbeit wird der Sozialdienst katholischer Frauen vom Land Hessen, dem Bistum Fulda sowie von Stadt und Landkreis Fulda finanziell unterstützt.

Unterstützung bekommen auch schwangere Frauen, denen die Hürde, persönlich zu einer Beratungsstelle zu gehen, zu groß ist. So hat der SkF im Bereich Schwangerenberatung ergänzende Angebote geschaffen: Die Online-Beratung per Mail sowie eine anonyme Telefonberatung, die unter der Rufnummer (0180)3320640 von Montag bis Freitag erreichbar ist. Die Schwangerenberatungsstelle des SkF befindet sich in Fulda, Rittergasse 9. Termine können unter (0661)8394-34 bzw. -0 vereinbart werden. Ein Kontakt ist auch über schwangerenberatung@skf-fulda.de möglich. (Dorit Heydenreich)

Foto v.l.n.r.: Ute Schmelz, Andrea Zentgraf, Gudrun Bunse-Erb, Margarethe Hylla, Martina Aschenbrücker, Monika Ebert. Es fehlen Andrea Luley-Kempf und Henrike Münch (Jahrespraktikantin).

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