Fulda, Geisa, Hanau, Kassel, Marburg (mz). Der Vorsitzende des Fuldaer Katholikenrates hat die Verantwortlichen in der Politik aufgefordert, Ehe und Familie zu stärken, und so bessere Voraussetzungen zu schaffen, damit die Rolle der Familie gestärkt und nicht geschwächt wird. In Anbetracht der derzeitigen Diskussion zur Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften hat der Vorsitzende des Katholikenrates Richard Pfeifer (Biebergemünd-Kassel) gefordert, die Gewichtungen in Politik und Gesellschaft richtig zu setzen. „Familien waren bisher das tragende Milieu unserer Gesellschaft. Unsere Zukunft liegt in der Ehe, in Familien und Kindern“, so Richard Pfeifer.
Was Familie leistet werde in verschiedenen Handlungsfeldern konkret und greifbar. Familie vollziehe sich in einer großen Vielfalt von Lebensstilen und Lebensphasen. „Man sollte sich bewusst machen, welche wichtige und große gesellschaftliche Leistung zum Beispiel in der Betreuung und Pflege von kranken und alten Menschen in unseren Familien geleistet wird – und dies verbunden mit der Verbesserung der Lebensqualität der betreuten Personen“, so Richard Pfeifer.
Für Kinder seien gerade die ersten Lebensjahre und die frühen Bindungserfahrungen, die sie dort machen, entscheidend. Eltern brauchen ein entlastendes Umfeld, das ihnen Zeit und Muße für ihre Partnerschaft ebenso lässt wie dafür, die Fähigkeiten ihrer Kinder zu entdecken und zu fördern. Aus diesem Grunde sei es sinnvoll und notwendig, die Qualität der Kinderbetreuung zu fördern und zu sichern. Hierzu gehöre auch die Vermittlung religiöser Orientierung und Werteerziehung durch die Eltern, die im Kindergarten und Hort ergänzt werden soll. Länder, Kommunen und Kirchen dürften hier nicht mit dem Verweis auf leere Kassen die notwendigen Aufgaben zurückstellen. Bei der Familienbildung und Familienberatung dürften weder von kirchlicher noch von staatlicher Seite gespart werden. Auch Wirtschaft und Arbeitgeber seien gefordert, Familien verstärkt zu fördern. “Im Bereich der Arbeitszeitgestaltung, der Arbeitsorganisation und der Personalentwicklung gibt es noch Vieles zu verbessern. Ausdrücklich schließe ich mich der Forderung an, dass wir eine familiengerechte Arbeitswelt und keine arbeitsweltgerechte Familie brauchen“, unterstreicht Richard Pfeifer.
Der Katholikenratsvorsitzende wies in diesem Zusammenhang auf die zahlreichen eindeutigen kirchlichen Positionierungen hin, wie sie zum Beispiel vom Zentralkomitee der Deutschen Katholiken in verschiedenen Erklärungen veröffentlicht worden sind.