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Rhönbotaniker pflanzen Sumpf-Fetthenne

Rhön. Was für die einen das Birkhuhn oder die anderen die Rhönquellschnecke, ist für nicht wenige Botaniker ein unscheinbares Pflänzchen mit dem lateinischen Namen Sedum villosum. Die so genannte Sumpf-Fetthenne oder auch Drüsige Fetthenne ist eine der Top-Raritäten auf den Berghutungen des Ulstertals in der Rhön. Lediglich auf den Bergweiden des hessischen Steinkopfs, des Mathesberges, der Melpertser und Wüstensachsener Hute sowie im Schwarzwald gibt es noch kleine Reliktvorkommen. Überall sonst in Deutschland gilt die Pflanze schon lange als ausgestorben.

Um das Rhöner Vorkommen zu stärken, hat nun der Rhönbotaniker Uwe Barth gemeinsam mit dem Weidewart Willi Hick 150 nachgezüchtete Pflänzchen in feucht-sumpfigen Flächen der Seifertser Hute ausgebracht. Weitere rd. 150 Pflanzen sollen noch in diesem Jahr auf der Thaidener Hute ausgebracht werden.

Ein Projekt, welches einen langen Vorlauf hat! Bereits vor drei Jahren wurden einige Samen des seltenen Krautes auf den Rhöner Bergwiesen gewonnen und in Zusammenarbeit der Botanischen Vereinigung für Naturschutz in Hessen e.V. mit dem Botanischen Garten Frankfurt dort nachgezogen. In Abstimmung mit der Gemeinde Ehrenberg, den örtlichen Landwirten und der Oberen Naturschutzbehörde konnten nun die ersten Pflanzen zurück in die Rhön gebracht werden. Dabei betonte Martin Kremer vom Biosphärenreservat Rhön, dass für die Landwirte keinerlei Einschränkungen mit der Ausbringung der Pflanzen verbunden sind. Das besondere der Sumpf-Fetthenne nämlich ist, dass sie gerade auf Viehtritt angewiesen ist und als einzige Fetthennenart in Mitteleuropa auf extrem feuchten Standorten vorkommt.

Für das Biosphärenreservat Rhön dankte Kremer den beteiligten Akteuren für ihr ehrenamtliches Engagement. Der Arbeitskreis der Rhönbotaniker wird in den nächsten Jahren kontrollieren, ob die Wiederansiedlung von Sedum villosum erfolgreich war.

 

 

 

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