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Basketballer Christan Münzenberg ist beim Sozialen Dienst der Kreisverwaltung tätig

Fulda. Bei seinem bisherigen beruflichen Werdegang konnte Christian Münzenberg die Erfahrung machen, dass ein Hobby von Nutzen sein kann, um den Zugang zu einem mitunter schwierigen Klientel zu erleichtern. Nach dem Studium der Sozialpädagogik hat der 32-jährige sein Anerkennungsjahr in der Auszeitklasse des Netzwerks für Erziehungshilfe abgeleistet und arbeitet jetzt beim Sozialen Dienst der Kreisverwaltung im Bereich Hilfe zur Erziehung. In der Freizeit ist er begeisterter Basketballer und kann hier beachtliche Leistungen vorweisen.

Dabei kam Christian Münzenberg, der ursprünglich Groß- und Außenhandelskaufmann gelernt und anschließend das Abitur sowie eine Erzieherausbildung nachgeholt hat, erst mit 15 Jahren zum Basketball. Zuvor hatte er „immer nur auf Bolzplätzen und nie im Verein“ Fußball gespielt. Irgendwann stellte er jedoch fest, wo sein eigentliches sportliches Talent liegt und schloss sich als „einziger meiner Clique“ der Basketballabteilung von FT Fulda an. Dort schaffte der heute in Edelzell beheimatete zweifache Familienvater, der sich selbst als „Trainingstier“ bezeichnet, mit 17 Jahren den Sprung in die erste Mannschaft und erzielte auf Anhieb die meisten Punkte in der Landesliga. Von daher verwundert es nicht, dass bald höherklassige Vereine auf ihn aufmerksam wurden. So spielte er unter anderem in Quakenbrück und Würzburg vor, „wo er in einem Sommertrainingslager das Duschgel mit Dirk Nowitzki geteilt hat“, wie Christian Münzenberg schmunzelnd bemerkt.

Bis kurz vor Beendigung seiner aktiven Laufbahn war er jedoch immer nur für die Fuldaer Turnerschaft am Ball. Im Rückblick bezeichnet er den Aufstieg in die Oberliga im Jahr 2003 als größten sportlichen Erfolg. Dass diese höchste Klasse in Hessen mit einer sehr jungen Mannschaft drei Jahre lang gehalten werden konnte, war sicherlich zu großen Teilen dem Spielertrainer, Mannschaftsführer und Topscorer Münzenberg zuzuschreiben. Neben der ersten Mannschaft trainierte er als quasi hauptberuflicher Übungsleiter auch die weiteren Mannschaften der FT und bestritt insbesondere zu Zivildienst- und Studentenzeiten seinen Lebensunterhalt mit Einkünften aus dieser Tätigkeit. Mit 31 Jahren trennten sich die Wege und er suchte noch einmal die sportliche Herausforderung beim Regionalligisten Gelnhausen, bevor ihn Achillessehnenbeschwerden zum vorzeitigen Aus zwangen. Heute hält er sich beim Deutsch-Amerikanischen Freundschafts-, Kultur- und Sportverein fit.

Auch wenn Christian Münzenberg seinen Jugendtraum, NBA-Profi zu werden und seinem großem Vorbild Michael Jordan nachzufolgen, nicht verwirklichen konnte, möchte er keine Minute missen, die er in sein sportliches Hobby investiert hat. Basketball sei für ihn eine ganz zentrale Lebenserfahrung, die er jedem wünschen würde. Im beruflichen Alltag habe er immer wieder mit erziehungsschwierigen und verhaltensauffälligen Jugendlichen zu tun, denen der Sport Halt und Orientierung geben könne, indem er ihnen Werte wie Leistungstreiben, Teamgeist, Fairness und Respekt vor dem Gegner vermittle, aber gleichzeitig auf die Einhaltung von Regeln und Grenzen achte. Zwar stelle Sport kein Allheilmittel für sämtliche individuellen und sozialen Problemlagen dar. Jedoch herrsche unter Sportlern eine gewisse Lockerheit im Ton und gegenseitigen Umgang, die es ermögliche, eine gemeinsame Gesprächsbasis auch für die Bewältigung von Konflikten zu finden.

 

 

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