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“GENESIS – Schöpfung im Licht” begeistert das Publikum

Tann. Mit einem feinfühligen Poesieabend „GENESIS – Schöpfung im Licht“ gestaltete der „Erzähler der Nacht“ Rudolf H. Herget das zweite Konzert im Tanner Musiksommer. Gemeinsam mit Regionalkantor Ulrich Moormann (Klavier und Orgel) und Christina Mackenrodt (Flöte) entführte er die vielen Zuhörer in eine Welt aus Poesie, Prosa und Musik.

Dabei mussten die Verantwortlichen und Ausführenden zunächst umdisponieren: die ursprünglich tatsächlich inmitten der Schöpfung, nämlich im Tanner Schlossgarten geplante Veranstaltung musste aufgrund der unbeständigen Witterungslage in die Stadtkirche verlegt werden. Das tat der Veranstaltung keinen Abbruch, sondern verlieh ihr sogar sehr viel Würde.

Im Mittelpunkt seiner Darstellungen stellte Rudolf Herget den ersten Bericht der biblischen Schöpfungserzählung, von dem aus sich jeweils trapezförmig Gedankenachsen hin- bzw. fortbewegten. Zu dieser facettenreichen Darstellung der Thematik gehörten orientalische Schöpfungsmythen, Bibeltexte, die mit der Schöpfung zu tun haben oder in besonderem Maße auf Gott als den Schöpfer verweisen, ebenso wie Lebensweisheiten, Liedtexte, kritische Stimmen zum Umgang mit der Schöpfung sowie Texte zum Verhältnis von Wissenschaft und Glauben, besonders in Bezug auf die Schöpfung. Immer wieder fesselte Rudolf Herget mit seinen Erzählungen – und das über 90 Minuten. Das war nicht nur an seiner wunderbar tiefsinnigen Rezitation der farbenreichen Auswahl der Texte zu verdanken, sondern auch seiner  minimal eingesetzten Mimik und Gestik, die aber maximale Wirkung erzielte.

Regionalkantor Ulrich Moormann (Klavier und Orgel) und Christina Mackenrodt (Flöte) bereicherten die Gedanken mit ebenso vielfältigen musikalischen Beiträgen unterschiedlicher Epochen und Gattungen. So ergänzten die beiden Musiker die Gedanken nicht nur wunderbar, sondern ermöglichten auch das persönliche Weiterspinnen. Besonders beeindruckend war dabei die räumliche Ausnutzung der Stadtkirche: Moormann und Mackenrodt musizierten teils unsichtbar von drei unterschiedlichen Positionen der Stadtkirche.

Ermöglicht wurde dieser Abend durch die Unterstützung der Gaststätte „Zur Rhön“ / Landmetzgerei Zobel (Tann) und des Kultursommers Main-Kinzig-Fulda.

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