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Konjunkturbericht der IHK: Unternehmen der Region blicken vorsichtig optimistisch in die Zukunft

Fulda. Die Unternehmen aus dem IHK-Bezirk Fulda blicken mit vorsichtigem Optimismus in die Zukunft. Die aktuelle Geschäftslage wird von knapp 53 Prozent der befragten Unternehmen als gut eingeschätzt, zum Jahresbeginn lag dieser Prozentsatz noch bei über 61 Prozent. Aus der neuen Umfrage ergibt sich weiter, dass knapp 40 Prozent der Betriebe eine befriedigende und 7,5 Prozent eine schlechte Geschäftssituation haben. Der Anteil der Unternehmen, die für die nächsten Monate mit einer Verbesserung rechnen, hat sich im Vergleich zur vergangenen Umfrage erhöht: Über 22 Prozent erwarten jetzt einen zukünftig besseren Geschäftsverlauf, vor ein paar Monaten waren es nur 18 Prozent.

Gleichzeitig hat der Anteil der befragten Betriebe auf 14,8 Prozent abgenommen, die von einer ungünstigeren Entwicklung ausgehen (Januar 2012: 20,7 Prozent). Aufgrund dieser Zahlen hat sich der Konjunkturklimaindikator für die IHK-Region Fulda, der sich aus der derzeitigen und der zukünftigen Geschäftslage zusammensetzt, auf 124,9 Punkte (Januar-Februar: 123,3) verbessert. „Damit haben sich die Unsicherheiten, die zu Jahresbeginn noch bestanden haben, nicht bestätigt“, erklärt Stefan Schunck, Hauptgeschäftsführer der IHK Fulda zu den Umfragedaten.

Eine differenzierte Betrachtung der einzelnen Wirtschaftszweige macht dabei Unterschiede deutlich: Bei den Industriebetrieben sprechen über 60 Prozent von einer guten (Januar-Umfrage: 70 Prozent) und 7 Prozent von einer aktuell schlechten Geschäftslage. Die Erwartungen dieser Branche sind jedoch deutlich positiver als noch vor wenigen Monaten: Knapp ein Drittel der Industriebetriebe geht von eher günstigeren Wirtschaftsdaten in den kommenden Monaten aus (Januar: 16,3 Prozent); nur rund 7 Prozent sehen eine Verschlechterung ihrer Lage in der nahen Zukunft (Januar: 22,4 Prozent).

Recht zufrieden sind gegenwärtig die Handelsunternehmen im IHK-Bezirk Fulda: Die Zahl der Firmen aus dieser Branche, die ihre derzeitige Situation als gut beschreiben und auch von einer solchen Entwicklung in den kommenden Monaten ausgehen, ist im Vergleich zur Januar-Umfrage deutlich angestiegen. 56 Prozent dieser Unternehmen beurteilen ihre aktuelle Situation als gut, 27 Prozent erwarten eine noch günstigere Entwicklung in den nächsten Monaten.

Insgesamt skeptischer sind die Betriebe aus dem Dienstleistungsbereich, deren Zufriedenheit im Januar noch sehr groß war. Knapp 44 Prozent sehen eine gute Geschäftslage, 53 Prozent sprechen von einem befriedigenden Niveau. Rund ein Viertel dieser Unternehmen erwartet jedoch für die kommenden Monate eine eher ungünstigere Entwicklung, von gleichbleibenden Zahlen gehen knapp 66 Prozent dieser Firmen aus.

Nach wie vor nennen über 60 Prozent aller Unternehmen die steigenden Energie- und Rohstoffpreise als bedeutendstes Risiko für die Zukunft. Eine nachlassende Inlandsnachfrage sehen 57 Prozent und den Fachkräftemangel über 50 Prozent der Unternehmen als zukünftiges Wachstumshemmnis an.

Für eine derzeitige Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage sprechen auch die Investitions- und Beschäftigungsabsichten der Unternehmen: Über 26 Prozent gehen von zunehmenden, fast 55 Prozent von gleichbleibenden Investitionsplänen aus, bei 19 Prozent der Firmen wird mit sinkenden Investitionen gerechnet. Rund ein Fünftel der Betriebe wollen ihre Beschäftigtenzahl steigern, 75 Prozent konstant halten und lediglich bei 5 Prozent wird ein rückläufiges Beschäftigungsniveau erwartet.

Auch die Finanzierung der Investitionspläne scheint in der Region gesichert zu sein: Knapp 75 Prozent aller Unternehmen sehen einen guten beziehungsweise befriedigenden Zugang zu Finanzierungsmitteln. Über 20 Prozent benötigen für ihre Investitionspläne keine Kredite auf dem Kapitalmarkt.

„Auch wenn die Auftragsbücher bei manchen Unternehmen nicht ganz so voll sind wie in dem sehr guten vergangenen Jahr, kann aktuell von einer recht positiven Wirtschaftslage auch im IHK-Bezirk Fulda gesprochen werden“, betont Stefan Schunck und ergänzt: „Die Binnennachfrage stützt derzeit die Entwicklung. Der Blick auf die kommenden Monate stimmt recht optimistisch; gleichwohl dürfen die Risiken, die weiter von der unsicheren Lage auf den Finanzmärkten ausgehen, nicht unterschätzt werden.“

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