Fulda (cp). Einen besonderen Musikgenuss bot das „Podium Musikschule“ in der Kapelle des Vonderau Museums mit Solo- und Kammermusikbeiträgen der besten Schülerinnen und Schüler. Zu Beginn erklang der erste Satz des Violinkonzerts von Johann Sebastian Bach. Solistin Agnes Berbée und ein kleines Streichorchester unter der Leitung von Zoltan Udvardy überzeugten durch rhythmische Prägnanz und schönen Klang. Ausdrucksstark präsentierte sich Andrea Gerdt (Klavier) mit der Konzertetüde „Un sospiro“ von Franz Liszt. Technische Sicherheit und ein großer Reichtum an Klangfarben kennzeichneten ihr Spiel.
Die erst zehnjährige Marina Melikian verzauberte das Publikum durch ihr virtuoses Gitarrenspiel. Wie selbstverständlich gelangen ihr die weich fließende Etüde a-moll von Matteo Carcassi und die pfiffige Polka „Rosita“ von Francesco Tarrega. Mit differenziertem Anschlag und sensibler Tongebung gestaltete Sophie Mustafa den ersten Satz der Klaviersonate C-Dur KV 330 von Wolfgang Amadeus Mozart. Franziska Bachmann (Violine) und Nicole Gerdt (Klavier) erfreuten das Publikum durch perfektes Zusammenspiel im ersten Satz der Sonatine D-Dur von Franz Schubert. Mit einer mitreißenden Interpretation des virtuosen Préludes „Feux d’artifice“ von Claude Debussy setzte Julian Fuchs (Klavier) vor der Pause einen ersten Höhepunkt. Er überzeugte durch seine lebendige Agogik und eine große dynamische Bandbreite. In „Blue Monk“ von Thelonius Monk erwies er sich anschließend auch als stilsicherer Jazzpianist.
Das „Capricho Arabe“ von Francesco Tarrega bietet viel Raum für eigene Gestaltung. Gitarrist Nick Kontschak fand mit gutem Gespür für dynamische und agogische Übergänge zu einer eigenständigen Interpretation. Mit großer Gestaltungskraft und technisch souverän meisterte Maximilian Möller (Klavier) den düster aufgewühlten ersten Satz der Klaviersonate a-moll KV 310 von Mozart. Dass das Präludium aus der Cellosuite C-Dur von Bach auch auf der Bratsche gut klingt, bewies Nikolas Böhm. Ihm gelang es hervorragend, den ununterbrochenen Fluss der Sechzehntel unter einem großen Spannungsbogen zusammenzufassen. Nikolaus Röthke (Klavier) und Clara Berbée (Cello) beschlossen den Abend mit einer ausgereiften Interpretation des ersten Satzes aus der Sonate e-moll op. 38 von Johannes Brahms.