Kleinlüder. Die derzeit bei Kleinlüder entstehende Anlage zur Produktion von Bio-Erdgas aus biologischen Reststoffen ist bereits mit einem Preis ausgezeichnet worden: Das Projekt gehört zu den diesjährigen Siegern des Wettbewerbs „Deutschland – Land der Ideen“ und darf damit den Titel „Ausgewählter Ort 2012“ führen.
Der jährlich ausgeschriebene deutschlandweite Wettbewerb prämiert in mehreren Kategorien Projekte, die „die beeindruckende Ideenvielfalt und Innovationskraft Deutschlands sichtbar und erlebbar machen“. In der Benachrichtigung an die für das Projekt verantwortliche Biothan GmbH, eine gemeinsame Tochter von GWV und Stadt Fulda, heißt es: „Als Preisträger zeigen Sie, dass Deutschland ein Land der Ideen ist.“
Feierliche Ehrung in der Staatskanzlei
Bei einem Empfang in der Wiesbadener Staatskanzlei beglückÂwünschte Staatsminister Axel Wintermeyer, Chef der Staatskanzlei, die diesjährigen Preisträger. Für die Biothan GmbH waren deren Geschäftsführer Andreas Bug sowie, für die Eigentümer des Unternehmens, GWV-Chef Martin Heun angereist. Sie erhielten von Staatsminister Wintermeyer die offizielle Ehrenplakette des Wettbewerbs „Die ausgewählten Orte 2012“, die demnächst an einem Gebäude auf dem Finkenberg angebracht werden soll.
„Hinter den ‚Ausgewählten Orten 2012‘ stehen Ideen, die begeistern – von Menschen, die echtes Engagement zeigen. Sie stehen für Fortschritt und Zukunft in Deutschland“, gratulierte Tilman Wittershagen von der Deutschen Bank, die den Wettbewerb mit veranstaltet.
„Wir freuen uns natürlich sehr über diese Auszeichnung“, kommentiert Biothan-Geschäftsführer Andreas Bug. „Die Anlage wurde von uns in enger Abstimmung mit der Gemeinde Großenlüder sorgfältig geplant und vereint das Know-how vieler ausgezeichneter Experten. Mit dem abgelegenen ehemaligen Militärgelände haben wir dafür einen idealen Standort gefunden. Im Sommer beginnen wir dann mit der Energieproduktion.“
Die am Finkenberg bei Großenlüder angesiedelte hochmoderne Anlage wird ab dem Sommer 2012 aus biogenen Reststoffen wie Gülle, Lebensmittelabfällen, Fetten usw. Biogas erzeugen, das direkt vor Ort zu Bio-Erdgas veredelt und ins GWV-Netz eingespeist wird. Ab 2013 wird in einer zweiten Stufe auch der Inhalt der Braunen Tonne des Landkreises Fulda zu Bio-Erdgas verarbeitet. Die Anlage gilt als Leuchtturmprojekt für die Erzeugung regenerativer Energie aus Abfall.
Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller betont: „Als Aufsichtsratsvorsitzender war ich von Anfang an in dieses Projekt eingebunden und unterstütze diese Ausrichtung nachdrücklich. Wir erbringen den Beweis, dass ein regionales Unternehmen vor Ort umweltpolitische Akzente setzen kann, die weit über die Grenzen der Region hinaus positiv wahrgenommen werden.“
„Das ist eine verdiente Auszeichnung“, unterstreicht Landrat Bernd Woide. „Zusammen mit GWV geht der Landkreis mit großer Entschlossenheit einen Weg, der die Aspekte Entsorgung und Energieerzeugung miteinander verbindet. In der Gemeinde Großenlüder haben wir dabei einen aufgeschlossenen kommunalen Partner.“
GWV-Geschäftsführer Martin Heun zeigt sich erfreut über so viel Lob von allen Seiten: „GWV ist bekanntlich ein zukunftsorientiertes und innovationsfreudiges Unternehmen. Die Bio-Erdgas-Anlage ist dafür ein Beispiel. Biologischen Abfall in wertvolle Energie umzuwandeln, das liegt voll im Trend der Energiewende. Insofern freuen wir uns, dass unser nachhaltiges Konzept von der unabhängigen Jury gewürdigt worden ist und sehen dies als zusätzlichen Ansporn.“
Die offizielle Verleihung der Auszeichnung vor Ort auf dem Finkenberg findet am Samstag, 8. September 2012, statt und soll mit einem Tag der offenen Tür auf der Anlage verbunden werden.