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Rhönklub will bei Erhalt naturnaher Quellen aktiv mitarbeiten

Rhön. Schon anlässlich des von der UNESCO ausgerufenen „Tag des Wassers“ im März dieses Jahres hatte sich der Rhönklub auf einer Tagung mit der wichtigsten Ressource der Welt beschäftigt. In Zukunft wollen sich die Mitglieder aktiv daran beteiligen, naturnahe Quellen zu erhalten beziehungsweise Quellen wieder naturnah herzurichten. Damit knüpft der Verein an ein Projekt der Hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön an. Der Hauptnaturschutzwart des Rhönklubs, Matthias Marbach, äußerte sich dazu in einem Interview.

Herr Marbach, warum beschäftigt sich der Rhönklub überhaupt mit dem Thema Wasser?

Matthias Marbach: Wir nehmen uns dieses Themas an, weil Wasser in der Rhön eine besondere Bedeutung hat. Die Rhön ist durch Flusssysteme geprägt, nach denen unsere Rhönklubregionen benannt sind. Daher haben wir von Natur aus eine Beziehung zu den Rhöner Gewässern. Wir finden, dass es mit unsere Aufgabe ist, die Menschen für das Thema Wasser zu sensibilisieren, denn wir sind in der glücklichen Lage, noch sehr viele naturnahe Gewässer zu besitzen, die eine hohe Artenvielfalt und viele seltene Arten aufweisen.

Warum liegen Ihnen besonders die Quellen am Herzen?

Matthias Marbach: Früher wurden vom Rhönklub Quellen gefasst, damit sich die Wanderer erfrischen konnten. Das hat sich natürlich heute vollkommen gewandelt: Quellen sollen naturnah bleiben und wieder naturnah werden, weil wir nur so die wertvollen Ökosysteme erhalten können. Deshalb sieht sich der Rhönklub in der Pflicht, hier seine Mitarbeit anzubieten und seine Erfahrungen im Naturschutz einzubringen.

Wie soll die Mitarbeit am Projekt des Biosphärenreservats Rhön detailliert aussehen?

Matthias Marbach: Es wird wirklich praktische Arbeit sein. Zum Beispiel werden wir beim Entfernen von Fichten im Quellbereich helfen. Zunächst sprechen wir unsere Vorhaben mit den Naturschutzwarten der Rhönklubregionen und mit Stefan Zaenker vom Hessischen Landesverband für Höhlen- und Karstforschung ab, der das Quellenprojekt des Biosphärenreservats betreut. Es wird auf jeden Fall gemeinsame Aktionen geben, ähnlich wie bei der Mahd auf der Hochrhön, bei der unsere Mitglieder ebenfalls aktiv helfen.

Auf welche Gebiete der Rhön wird sich der Einsatz des Rhönklubs erstrecken?

Matthias Marbach: Unser Ziel ist es, das hessische Projekt auch auf den Thüringer und fränkischen Teil des Biosphärenreservats Rhön zu übertragen, denn dort ist es momentan noch nicht so stark verankert.

Wird der Rhönklub auch in Zukunft am Thema Wasser dran bleiben?

Matthias Marbach: Auf jeden Fall. Im nächsten Jahr werden wir uns anlässlich des Tags des Wassers mit den Rhöner Fließgewässern und ihrer besonderen Flora und Fauna beschäftigen. Im Jahr darauf könnten die Stillgewässer ein Thema sein.

Mit Matthias Marbach sprach Carsten Kallenbach, Freies Journalistenbüro der Rhön.

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