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Gute Beziehung zum Kind entwickeln und ausbauen – Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche feiert kleines Jubiläum

Fulda. „Die familiäre Situation ist seit dem Kurs viel entspannter geworden.“ Diese und ähnliche Aussagen sind immer wieder von Eltern zu hören, die an dem Elterntraining „Triple P“ (Positive Parenting Programm = Positives Erziehungsprogramm) in der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche in Fulda teilgenommen haben.

Am Ende des letzten Kurses konnte mit dem 50. Durchgang ein kleines Jubiläum gefeiert werden. Fast 450 Eltern haben seit 2004 an dem Kurs teilnehmen, und die Nachfrage ist weiterhin ungebrochen. Eltern erhalten in diesem Kurs konkrete Unterstützung, wie sie eine gute Beziehung zu ihrem Kind ausbauen und stärken, die kindliche Entwicklung fördern und schwierigen Situationen meistern können. So werden beispielsweise mit Hilfe von Triple P Selbstvertrauen, Selbständigkeit und Verantwortungsgefühl der Kinder sowie ihre Fähigkeit, mit anderen zu kommunizieren und mit den eigenen Gefühlen angemessen umzugehen, gefördert.

In den vier wöchentlich stattfindenden Sitzungen und vier anschließenden Telefongesprächen erlernen Eltern bewährte und leicht umsetzbare Erziehungsfertigkeiten. Anhand von kleinen Präsentationen, Rollenspielen, Übungen, Videosequenzen, Gruppendiskussionen und der Begleitung bei der individuellen Umsetzung zuhause werden ihnen praktische Hilfen zur Förderung ihrer Kinder und Vorbeugung von Problemen gegeben.

Besonderes Ziel sei es, so der lizenzierte Trainer, Diplom-Psychologe Jürgen Plass, die Aufmerksamkeit der Eltern wieder auf die positiven Seiten des Kindes und der Elternschaft zu lenken. Gerade durch die Erfahrung, dass sich mit einfachen Erziehungsfertigkeiten wie gezieltem Lob sehr viel bewirken lasse, erledige sich manches vermeintliche Problem von selbst. Daher sei es in der Regel nicht verwunderlich, dass sich die Stimmung zu Hause verbessere und die Eltern wieder zu einer bejahenden Erziehungseinstellung kämen.

Ein Wermutstropfen ist jedoch, dass es schon seit Jahren nicht gelingt, dass alle Eltern an allen vier Sitzung teilnehmen. Hohe zeitliche Belastung der Eltern, fehlende Babysitter, Krankheit von Kind oder Elternteil führen immer wieder zu Absagen. Dabei sei es eine immer wieder gemachte Erfahrung, so Plass, dass diejenigen Eltern am meisten von dem Training profitierten, die an jeder Sitzung teilnehmen würden und zwischen den Sitzungen kleine Aufgaben zu Hause erledigen könnten.

Ein zusätzlicher Effekt trat bei einer Reihe von Gruppen auf: Einige Teilnehmer verabredeten, auch nach Ende des Kurses weiter Kontakt zu halten. Plass: „Dies ist ein durchaus erwünschter und angestrebter Nebeneffekt des Trainings, da der Austausch mit anderen Eltern oft eine entlastende Wirkung hat.“ Als nächsten Schritt plant die Beratungsstelle, in ein oder zwei Kindertagesstätten den Kurs für die Elternschaft direkt anzubieten.

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