Künzell. Er ist kein Berufspolitiker, aber ein politisch stark engagierter Mensch, der sich seit mehr als 40 Jahren für die Belange seiner Mitbürger und seiner Heimatregion einsetzt: Thomas Grünkorn, Fraktionsvorsitzender der CWE im Kreistag und in der Gemeindevertretung Künzell sowie Ortsvorsteher von Pilgerzell.
Er arbeite politisch auf diesen drei verschiedenen Ebenen, „aber immer mit Engagement und ehrenamtlich“, sagt Grünkorn. Sein Erfahrungshorizont in allen Belangen von kommunalpolitischer Bedeutung sei mittlerweile deutlich erweitert, und er kenne sich in vielen Bereichen gut aus. Seit seiner Schülerzeit ist der 60-jährige Pilgerzeller politisch interessiert: „Wir haben in der Schule den Nationalsozialismus durchgenommen, und ich habe damals gedacht, so etwas darf nie wieder passieren. Da kann jeder Einzelne etwas dafür tun.“
Politisch sah er sich damals wie heute nicht in den etablierten Parteien aufgehoben, vor allem nach der Gebietsreform 1972, „bei der die Bürger überhaupt nicht einbezogen waren. In einer freien Wählergemeinschaft konnte ich meine Überzeugungen mit Hilfe von Gleichgesinnten zum Wohle unserer Gemeinden und deren Bewohner in die Tat umzusetzen.“
Überhaupt sei die CWE eine sehr personenbezogene politische Kraft. „Seit der letzten Wahl beispielsweise haben wir ein Mandat hinzugewonnen“, sagt Grünkorn und fügt hinzu: „Wir haben eine gute regionale Streuung und sind mit fünf Personen aus den Gemeinden Hilders, Fulda, Hünfeld, Petersberg und Künzell im Kreistag vertreten.“ Er sieht die CWE in vielen Orten bei den Menschen verankert: „Bürgernähe, Glaubwürdigkeit und vor allem die Leistung der Kandidaten für die Menschen und ihre Heimat in der letzten Wahlperiode sind hier die Gradmesser für eine gute Politik.“
Grünkorn ist engagiert und hat viel erreicht, doch er wird sich noch lange nicht zur Ruhe setzen, schließlich sieht er eine Herkulesaufgabe für alle politischen Kräfte in der Region noch vor sich: „Wir müssen gemeinsam den demografischen Wandel stoppen und neue Konzepte für unsere Bürger – vor allem für junge Familien – entwickeln. Wir dürfen nicht zulassen, dass aufgrund einer mangelhaften Infrastruktur ganze Landstriche veröden, weil die Menschen ihre Heimat verlassen und wegziehen.“
Er sieht dieses Anliegen als parteiübergreifende Aufgabe, damit der Einschränkung im öffentlichen Personennahverkehr, einer fehlenden Anbindung an schnelle Internetanschlüsse oder dem besorgniserregenden Rückgang bei niedergelassenen Landärzten entgegengewirkt werden kann. „Zeitgleich müssen wir aber auch unser Augenmerk auf die Sanierung der öffentlichen Haushalte richten.“ Für ihn ist dies nicht unbedingt ein Widerspruch in sich. Thomas Grünkorn befürwortet die prozentuale Kürzung von Ausgaben, für die es keine rechtliche Vorgabe gibt.
Auch das drohende Aus kleinerer Grundschulen gibt Anlass zur Sorge, sagt Grünkorn. Er selbst ist Lehrer für Mathematik, Geschichte, Politik und Wirtschaft an der Biebertalschule Hofbieber und das seit mittlerweile 36 Jahren. Fast genauso lange ist er auch aktiv politisch tätig. „Für mich war immer schon wichtig, dass ich die Dinge nur dann anpacke, wenn ich sie sowohl zeitlich als auch inhaltlich vernünftig bewältigen kann“, sagt Grünkorn und ist froh darüber, dass er als Lehrer immer auch in Teilzeit tätig sein konnte, wenn es erforderlich war.
Thomas Grünkorn lebt seit 60 Jahren in Pilgerzell genauso wie es seine Vorfahren getan haben. Sein ausgeprägtes Heimatbewusstsein und sein Engagement für die Bürger in der Region haben ihm hohe Wertschätzung eingebracht. Schließlich arbeitet der CWE-Fraktionsvorsitzende im Kreistag nach wie vor ehrenamtlich.