Vogelsbergkreis. Am vergangenen Wochenende ist bei einem 14-jährigen Mädchen in Schotten ein schwerer Fall von Meningitis (Hirnhautentzündung) aufgetreten. Nachdem auf Grund der Schwere des Falles eine stationäre Behandlung erforderlich wurde, wurde umgehend das Gesundheitsamt in Lauterbach eingeschaltet.
Am Samstag und am Sonntag erstellten daraufhin die Ärzte des Gesundheitsamtes sofort eine umfassende „Kontakt-Matrix“, klärten also die Frage: Mit wem hatte die Erkrankte in den vergangenen Tagen Kontakt. Im Verlaufe des Sonntags und des Montags wurden alle – rund 100 Personen -, die mit dem Mädchen in Kontakt gekommen waren, prophylaktisch mit Antibiotika versorgt, vor allem Verwandte, Freunde und Mitschüler.
Weil die hiesigen Apotheken alle nicht genügend Medikamente vorrätig hatten, musste das Gesundheitsamt in einer aufwändigen Aktion das Antibiotikum in mehreren hessischen Apotheken beschaffen. Die Krankenhausapotheken des Eichhof-Krankenhauses und des Kreiskrankenhauses Schotten über das Gesundheitszentrum Wetterau und Offenbach sowie eine Apotheke in Lauterbach stellten letztlich sicher, dass genügend Antibiotika vorhanden sind.
Allen direkten Kontaktpersonen wurde bereits in Kooperation mit den betroffenen Schulen ein Informationsblatt mit medizinischen Hinweisen ausgehändigt.
Wer innerhalb der Inkubationszeit antibiotisch behandelt wird, hat kein Risiko, an der Krankheit auch zu erkranken. Bisher hat sich offenbar keine der 100 Kontaktpersonen infiziert. Dem Mädchen geht es jetzt wieder besser, der Zustand ist stabil. Die Patientin befindet sich stationär im Krankenhaus.
Meningitis ist die stärkste Form der Hirnhautentzündung. Die Ansteckung erfolgt über Tröpfcheninfektion, wie beim Schnupfen. Die Inkubationszeit beträgt sieben Tage. Das bedeutet: wer vor mehr als sieben Tagen Kontakt mit der Patientin hatte und keine Symptome zeigt, der hat sich nicht angesteckt. Informationen erteilt das Gesundheitsamt unter der Telefonnummer 06641/977-170.