Frankfurt/Fulda. Nach fünfmonatiger Vorbereitung fand am 25.02.2012 in der Ballsporthalle „Fraport Arena“ in Frankfurt a.M. die zweite Übung innerhalb des Projektes „Sofortrettung bei Großschadenslagen mit einem Massenanfall von mindestens 250 Verletzten“, kurz SOGRO MANV 250 statt. Simuliert wurde ein Tribüneneinsturz bei einer Sportveranstaltung der Frankfurt Skyliners verbunden mit einer Massenpanik aufgrund der Nutzung von verbotener Pyrotechnik.
Um ein realitätsnahes Szenario und physische sowie psychische Herausforderungen für die Einsatzkräfte zu schaffen, wurden unterschiedliche medizinische Notfälle durch dreihundert Verletztendarsteller in der Arena simuliert. Die Verletztendarsteller wurden u.a. durch das Team „Realistische Unfalldarstellung“ der Malteser Petersberg sowie Darsteller der Reservistenkameradschaft Fulda unterstützt, die beide eine enge Kooperation im Bereich der zivilmilitärischen Zusammenarbeit in der Region pflegen.
„Wir schätzen die Herausforderung einer komplexen Großübung und freuen uns, wenn wir bei der Weiterentwicklung des integrierten Informationsflusses und damit zu einem erheblichen Zeitgewinn bei der Erstversorgung der Patienten durch unser Feedback beitragen können. Das ist u.a. eine wichtige Aufgabe bei dem Einsatz unseres RUD-Teams“, darüber sind sich Alexander Zippel und Monika Gonzalez Dehnhardt, Leiter des RUD-Teams Petersberg einig.
Zur Organisation des Schadenraumes, der Versorgung der verletzten Personen und des schnellen Abtransportes in die umliegenden Krankenhäuser wurden ca. 1000 Einsatzkräfte und über 300 Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes aus der Stadt Frankfurt am Main sowie aus umliegenden Landkreisen und Städten eingebunden. Vertreten war auch eine Katastrophenschutzeinheit aus der Region Fulda.
Schwerpunkte der aktuellen Großübung lagen auf der Betreuung der Leichtverletzten und der Angehörigen der Patienten durch die Polizei. Ein weiterer Schwerpunkt der Übung lag auf der schnellen und exakten Weitergabe des Triagestatus (Einteilung der Verletzten in Dringlichkeitskategorien) per digitalen Medien vom Schadenraum zu den Krankenhäusern. Diese konnten zeitnah den Status bei Aufnahme des Patienten bestätigen oder ggf. verändern. Dadurch waren die Transportkoordinatoren an der Unfallstelle unverzüglich in der Lage, einen Überblick über die tatsächlich zur Verfügung stehenden Kapazitäten zu haben, um eine optimale Behandlung sicherzustellen.
Die Übung ist Bestandteil des SOGRO Forschungsprojektes im Rahmen der zivilen Sicherheitsforschung und gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zur Verbesserung der Erstversorgung von Verletzten in Großschadenlagen. (Text: MHD Petersberg, Alexander Zippel / Bilder: MHD Petersberg, Monika Gonzalez Dehnhardt)