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Voraussetzung für 2. Ausbaustufe der Biothan-Anlage geschaffen

Fulda. Landrat Bernd Woide, der Abfalldezernent des Landkreises Fulda, Erster Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wingenfeld, und Biothan-Geschäftsführer Andreas Bug unterzeichneten jetzt den Vertrag über die Verwertung der biologischen Reststoffe aus den Braunen Tonnen in Stadt und Landkreis Fulda ab 2013. Der Fuldaer Oberbürgermeister Gerhard Möller und GWV-Geschäftsführer Martin Heun wohnten der Vertragsunterzeichnung bei.

Mit dieser Vertragsunterzeichnung ist die Voraussetzung für die 2. Ausbaustufe der Bio-Erdgasanlage in Kleinlüder geschaffen, die vom GWV-Tochterunternehmen Biothan GmbH derzeit errichtet wird. Der Landkreis Fulda hatte die Verwertung der Bioabfälle aus der Braunen Tonne einschließlich der Mengen der Stadt Fulda europaweit ausgeschrieben.

In der Bio-Erdgasanlage werden ausschließlich biologische Reststoffe aus der Region genutzt. Die erste Ausbaustufe soll im Sommer 2012 ihren Betrieb aufnehmen und zunächst Abfälle aus der Landwirtschaft (Gülle) und Lebensmittelreste – keine nachwachsenden Rohstoffe – im Nassvergärungs-Verfahren verwerten. Rund 30.000 Tonnen dieser organischen Abfälle werden in der Anlage dann zu Bio-Erdgas aufbereitet und ins Erdgasnetz von GWV eingespeist. Rechnerisch reicht das so gewonnene Bio-Erdgas für die Heizung von 1.000 bis 1.200 Haushalten aus. Den Dünger, der bei dem Vergärungsprozess ebenfalls entsteht, setzt die Landwirtschaft aus der Region ein.

„Mit dem Vertrag über die Abnahme der Biotonnen-Abfälle aus Stadt und Landkreis Fulda können wir nun auch die geplante 2. Ausbaustufe der Bio-Erdgasanlage realisieren“, freute sich GWV-Geschäftsführer Martin Heun bei der Vertragsunterzeichnung. Er wies darauf hin, dass alle Wertschöpfungsstufen – von der Aufbereitung des regionalen Bio-Abfalls über die Bio-Erdgas-Produktion bis zur Einspeisung ins Netz – damit am Standort „Am Finkenberg“ in Kleinlüder abgedeckt werden. „Wichtig ist aber auch, dass wir mit der Anlage neben der Nachhaltigkeit ein kleines Stück Unabhängigkeit in der Gasversorgung auf den Weg bringen“, betonte Heun.

Landrat Bernd Woide und Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller lobten, dass nun heimische Bio-Abfälle zu erneuerbarer Energie für die Region würden und mit dem Vertrag so ein weiterer Beitrag zum regionalen Klimaschutz eingeleitet werde. „Besonders stolz sind wir darauf, mit GWV einen regionalen Partner dafür zu haben, aus unserem gesamten Bio-Abfall-Aufkommen erneuerbare Energie für unsere Heimat herzustellen“, waren sich die Chefs aus Kreisverwaltung und Stadtschloss einig.

Rund 22.000 Tonnen organische Reste werden jährlich in Stadt und Landkreis Fulda über die Braune Tonne entsorgt. Der regionale Stoffkreislauf macht künftig die bisherigen Transporte der Bio-Abfälle zur Kompostierung nach Thüringen überflüssig. „In Kleinlüder ist die Verwertung umfassender: Wir erzeugen hier Bio-Erdgas plus Dünger“, erläuterte Biothan-Geschäftsführer Andreas Bug die Besonderheit der Anlage.

Mit der 2. Ausbaustufe wird die Bio-Erdgasanlage in Großenlüder ihre Kapazität etwa verdoppeln und die Bio-Abfälle aus den Braunen Tonnen im Trockenvergärungs-Verfahren in Bio-Erdgas und Kompost umwandeln. Auch organische Gewerbeabfälle können hier verwertet werden. Insgesamt hat die Biothan-Anlage Kapazitäten zur Erzeugung von regenerativem Erdgas aus rund 60.000 Tonnen organischen Reststoffen jährlich. Das Bio-Erdgas wird komplett ins GWV-Erdgasnetz eingespeist.

Biothan-Geschäftsführer Andreas Bug berichtete auch vom aktuellen Stand auf der Baustelle in Kleinlüder, auf der wegen des milden Winters, abgesehen vom der starken Frostperiode in den vergangenen Wochen, durchgearbeitet werden konnte: Derzeit entstehen hier die runden Gär- und Lagerbehälter, außerdem die Anlieferungs- und Aufbereitungshalle. Im Frühjahr soll Richtfest gefeiert werden, im Sommer wird die 1. Ausbaustufe der Anlage dann ihren Betrieb aufnehmen. Parallel dazu laufen die Arbeiten für die 2. Ausbaustufe.

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