Fulda. „Sind Sie Mitarbeiter der Verwaltung?“, fragt interessiert ein freundlich lächelnder Passant den „Mann mit der Kamera“. „Ja, wie kann ich helfen?“ Eben noch hatte der Fuldaer bemerkt, dass Ordnungsdezernent Dr. Wolfgang Dippel Motiv für einen „Kamera-Schnappschuss“ in der Friedrichstraße stand. Offenbar reizt es ihn deshalb zu fragen: „Wie soll das eigentlich mit den 10 km/h Höchstgeschwindigkeit funktionieren?“ „Den Wagen am besten sachte durch die Friedrichstraße rollen lassen,“ lautet kurz und knapp die Antwort.
Auf Gehwegen parken verboten
Die geänderte Geschwindigkeitsvorgabe ist nur ein Teil der seit neuestem geltenden Verkehrsregelung für die Friedrichstraße sowie die angrenzende Nonnengasse, die Straße Unterm Heilig Kreuz, die Robert-Kircher Straße, Mittelstraße, Brauhaus- sowie Kanalstraße. Was bislang als verkehrsberuhigter Bereich galt, gilt nun als so genannter „verkehrsberuhigter Geschäftsbereich“. Das bedeutet, nur 10 km/h sind maximal erlaubt. Zwischen Fahrbahnen und Gehwegen gibt es wieder eine klare Trennung. Folge:Â Auf Gehwegen parken oder halten, ist verboten. Nur die speziell gekennzeichneten Flächen auf der rechten Fahrbahnseite der Friedrichstraße stehen Autofahrern zum Parken zur Verfügung.
Auf der „Fahrgasse“ ist das Ein- oder Aussteigen beziehungsweise das Be- und Entladen nur dann erlaubt, wenn der Durchgangsverkehr nicht behindert wird. Neue Schilder signalisieren an exponierter Stelle, was gilt. Offenkundig zufrieden mit der neuen Lösung ist Fuldas Ordnungsdezernent. „Wir haben etwas für die Sicherheit der Fußgänger getan. Dem wilden Parken ist durch Abpollern auf der linken Fahrbahnseite endlich ein Riegel vorgeschoben“, meint Dippel. Die Sandsteinpoller, die Fußgängern als zusätzliche optisch hervorgehobene Querungshilfe dienen, in Verbindung mit zusätzlichem Grün in der Friedrichstraße, geben dem Ganzen noch ein „angenehmeres Gesamtbild“, wie der Bürgermeister betont.
Auge zudrücken
Intensiv haben die Medien bereits über die Veränderung berichtet. Die Verwaltung hat zusätzlich alle Bewohner und Gewerbetreibenden im Umfeld der Straßen über die nun geltenden Regelungen informiert. In den nächsten Tagen sind nun auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des städtischen Ordnungsdienstes unterwegs, um Autofahrer, die sich trotz reichlicher Information falsch verhalten, mit einem kleinen Hinweis freundlich darauf aufmerksam zu machen, die neuen Regelungen künftig zu beachten. „Bei Verkehrsordnungswidrigkeiten, die im Zusammenhang mit der neuen Verkehrsregelung stehen, drücken wir zur Eingewöhnung in den nächsten Tagen gerne ein Auge zu,“ zeigt sich Dippel kulant. Mal abgesehen von Feuerwehrzufahrten oder Behindertenparkplätze, die zugeparkt oder unberechtigterweise benutzt werden.
In solchen Fällen „müssen wir sofort handeln und durch unsere Mitarbeiter Knöllchen schreiben lassen.“Â Nach der Eingewöhnungsphase, so mahnt Fuldas Bürgermeister, „werden wir das Einhalten der neuen Verkehrs- und Parkregelung allerdings konsequent von allen einfordern und verwarnen.“ Dippel ist jedoch zuversichtlich, dass Einsicht und Verständnis der neuen Lösung für die Friedrichstraße und angrenzenden Straßen zum Erfolg verhelfen werden. „Nehmen wir einfach mal Rücksicht unter „uns“ Verkehrsteilnehmern.“ (mb)