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Uta Riegel ist als Jugendhilfeplanerin des Landkreises Fulda zuständig für Bedarfsermittlung und Entwicklung von Handlungsempfehlungen

Fulda. Ob Betreuungsplätze für Kinder oder Maßnahmen für Familien in schwierigen Situationen – solchen Herausforderungen kann nur erfolgreich begegnen, wer von den Entwicklungen nicht überrascht wird. Die Jugendhilfeplanerin Uta Riegel, die beim Fachdienst Jugend, Familie, Sport, Ehrenamt des Landkreises arbeitet, hat deshalb die Aufgabe, wichtige Themen und gesellschaftliche Entwicklungen zu erkennen und ihre möglichen Auswirkungen auf die Jugendhilfe vor Ort zu bewerten.

Foto: Marzena Traber

Die Aufgaben eines Jugendhilfeplaners sind vielfältig. Unabhängig davon, mit welchem konkreten Themenbereich die Jugendhilfeplanung sich beschäftigt, ihre Arbeit ist immer an einem klassischen Planungskreislauf orientiert. Zunächst muss festgestellt werden, welche Themen einer näheren Betrachtung bedürfen. In den vergangenen Jahren war dies beispielsweise die Betreuung der unter dreijährigen Kinder. Anschließend wird ermittelt, welchen Bedarf – beispielsweise an U3-Plätzen – es gibt. Schließlich wird der Ist-Stand erhoben, und zuletzt kann die Jugendhilfeplanung Handlungsempfehlungen entwickeln, um den Problemen – wie einer Unterversorgung an Betreuungsplätzen – zu begegnen.

Gegenwärtig verbringt die Jugendhilfeplanerin einen großen Teil ihrer Arbeitszeit mit dem Veränderungs- und Weiterentwicklungsprozess der Jugendhilfe im Landkreis zum „sozialräumlichen Arbeiten“‘. „Noch ist der Fachdienst Jugend, Familie, Sport, Ehrenamt nach Aufgabenbereichen aufgegliedert. Wir möchten die Zuständigkeiten amtsintern langfristig so umstrukturieren, dass die Mitarbeiter  für einzelne Aufgabenbereiche in bestimmten Regionen wie beispielsweise dem Altkreis oder der Rhön zuständig sind“, erklärt die Diplom-Sozialpädagogin Uta Riegel. Neben dieser amtsinternen Umstrukturierung gehört zum Projekt des „sozialräumlichen Arbeitens“ aber auch, dass Familien gestärkt sowie Netzwerke geknüpft werden sollen.

„Wir möchten die Familien dazu befähigen, selbst zu entscheiden, welche Maßnahmen und Angebote für sie wichtig und richtig sind und ihnen auf diese Weise mehr Selbstverantwortung und Handlungsmöglichkeiten verschaffen“, erzählt die Jugendhilfeplanerin. Die dritte Säule des „sozialräumlichen Arbeitens“, wofür Uta Riegel als Projektmanagerin fungiert, besteht darin, die Menschen und Angebote vor Ort stärker als bisher miteinander zu verknüpfen und beispielsweise regionale Arbeitsgemeinschaften, wie sie als Pilotmodelle jetzt in Ebersburg-Gersfeld, Hofbieber, Hünfeld und Poppenhausen bereits gegründet wurden, zu bilden.

Um bedarfsgerecht zu planen, müssen auch die Betroffenen einbezogen werden. Die Jugendhilfeplanung führt deshalb auch Befragungen durch. Eine dieser Befragungen hat Lisa-Marie Kreß, die ein duales Studium der Sozialen Arbeit absolviert und in ihren Praxisphasen bei der Jugendhilfeplanung arbeitet, durchgeführt und unter anderem erfragt, welche Ansprechpartner Kinder und Jugendliche bei Problemen haben oder welche Themen sie bewegen.

Den beiden Jugendhilfeplanerinnen macht ihre Arbeit viel Freude. „Man bewegt etwas und kann die Aufmerksamkeit auf wichtige Themen lenken“, fasst Uta Riegel ihre Erfahrungen zusammen und zeigt sich sehr zufrieden damit, dass „man auch immer wieder  Mitstreiter gewinnt“. Lisa-Marie Kreß appelliert, die Jugendhilfeplanung mehr in den Fokus zu rücken, um Problemen durch richtige Planung schon im Voraus begegnen zu können. „Denn das wird den Betroffenen eher gerecht.“

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