Fulda. Die letzten Tage sind die Flüsse in der Region wieder deutlich angeschwollen, da es in der letzten Woche verstärkt geregnet hat. Glücklicherweise sind keine größeren Sachschäden und schon gar keine Personenschäden in der Region zu beklagen. Aber der Wasserstand wurde von der DLRG in Fulda genutzt, um das Schwimmen, Retten und Arbeiten in diesen „schnell fließenden Gewässern“ zu üben. Schon seit einiger Zeit beschäftigen sich die Wasserretter der DLRG in Fulda intensiver mit der Rettung aus „schnell fließenden Gewässern“, mehrere Mitglieder haben sich in dieser Spezialdisziplin der Wasserrettung bereits überregional fortgebildet.
„Nun hatten wir – nach den Vorausbildungen in Theorie und im Schwimmbad – sehr gute Bedingungen, im zurückgehenden Hochwasser der „Fulda“ einmal unter Realbedingungen mit weiteren Interessenten der Strömungsrettung in der Region zu üben“, so Markus Keller, Leiter der Strömungsrettung in der DLRG in Fulda. Die Strömungsverhältnisse waren sehr gut: es gab einige knifflige Stellen zu umschwimmen, zum Beispiel querliegende Bäume, starke Strömungen unter Brücken sowie sehr flache Stellen mit rauen Steinen am Grund der Fulda.
„Alles in allem gute Bedingungen für ein ‚ambitioniertes Training‘ “, wie Markus Keller weiter ausführt, denn die Wassertemperaturen lagen mit ca. 5 ° C nicht gerade in der „Wohlfühlzone“. Frieren musste aber niemand, der ins Wasser gestiegen war, denn Strömung, Kehrwasser, Hindernisse sorgten dafür, daß sich alle genügend bewegen mussten.
Sobald wieder ein ähnlicher Wasserstand erreicht wird, wird die DLRG in Fulda wiederum ein solches Trainung anbieten, denn die Vergangenheit hat gezeigt, daß es immer wieder auch im Landkreis Fulda zu Situationen kommen kann, in denen Helfer gebraucht werden, die mit schnell strömenden Gewässern umgehen können.
Hintergrund „Strömungsrettung“:
Die letzten Katastrophen in Europa und weltweit haben uns gezeigt, wie groß der Bedarf an einer effektiven und gut ausgebildeten Einsatzkomponente für schnell fließende Gewässer ist. Ob es nun die Überschwemmungen an der Elbe 2002, Hochwasser durch Unwetter im Alpenraum 2006 sind – die DLRG hat hierauf reagiert und ein neues Ausbildungs- und Tätigkeitsgebiet gesehen.
Oft taucht die Frage auf, was eigentlich Überschwemmungen und Flutkatastrophen mit der Strömungs- oder Wildwasserrettung zu tun haben? Sehr viel sogar! Ein bislang ruhiger Bach oder Fluss kann bei einem Unwetter schnell zu einem reißenden Gewässer werden, in dem ein klassischer Motorrettungsboot-Einsatz (MRB-Einsatz) nicht mehr möglich ist. In verschmutztem, mit Treibgut und versteckten Gefahren durchsetztem Gewässer kann (und darf) auch kein Rettungsschwimmer nach bisherigen Standards mehr eingesetzt werden. Auch die Einsatzmöglichkeit von Rettungstauchern ist durch die einschlägigen Vorschriften eingeschränkt: Ein Einsatz von Tauchern darf über einer Fließgeschwindigkeit von 2,5 m / sek nicht mehr erfolgen.
Angelehnt an den amerikanischen Swiftwater Rescue Technician (SRT) ist der DLRG-Strömungsretter (SR) ein auf stark strömende Gewässer, Wildwasser und Hochwasser spezialisierter Wasserretter. Er wird grundsätzlich im Team eingesetzt und ist durch eine spezielle Schutzausrüstung vor den besonderen Gefahren in Flüssen und Überschwemmungsgebieten geschützt.
 Weitere Informationen und Rückfragen bitte an:
Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft
Ortstruppe Stadt Fulda e.V.
Pegasusstraße 19
36041 Fulda
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