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Zentrale Notaufnahme des Klinikums Fulda Vorbild für andere Kliniken

Fulda. Patienten, die auf Grund einer akuten Erkrankung oder mit einer haus- bzw. fachärztlichen Einweisung die Zentrale Notaufnahme aufsuchen befürchten oftmals, dass sie mit langen Wartezeiten rechnen müssen. In der Zentralen Notaufnahme des Klinikums Fulda wurden daher so genannte Sichtungskonzepte eingeführt.

In die Notaufnahme treffen Patienten mit unterschiedlich schweren Erkrankungen ein. Dabei muss derjenige Patient vorrangig behandelt werden, der die schwerste Erkrankung bzw. Verletzung aufweist. „Es geht also nicht nach dem Prinzip „wer zuerst ankommt, wird auch zuerst behandelt“, erläutert die leitende Abteilungsärztin der Zentralen Notaufnahme, Dr. Petra Zahn.

Sichtungskonzepte und Notfallkoordinator

Zur initialen Einschätzung der Erkrankungsschwere werden in der Notaufnahme des Klinikums Fulda Sichtungskonzepte, die sog. (modifizierte) Manchester-Triage,  eingesetzt, die durch wissenschaftliche Untersuchungen validiert wurden und in der klinischen Praxis erprobt sind. Dabei übernimmt der Notfallkoordinator Dittmar Happel die Ersteinschätzung und Festlegung der Behandlungspriorität und ist Ansprechpartner für die Rettungsdienste. Zudem übernimmt er neben der Umsetzung des Ersteinschätzungskonzeptes weitere wichtige Funktionen wie die Koordination der Bettenbelegung für Patienten aus der Zentralen Notaufnahme in Zusammenarbeit mit den Bettenführenden Stationen, Wach- und Intensiveinheiten und die Kooperation mit externen Versorgungsstrukturen, wie z.B.  Rettungsleitstelle, externen Krankenhäusern, Rettungsdiensten und Arztpraxen. „Der Einsatz eines hauptamtlichen Notfallkoordinators für diese Funktion ist in angelsächsischen Ländern bereits etabliert, in Deutschland jedoch lediglich in einzelnen Kliniken realisiert“, so Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Vorstand Krankenversorgung.

Notaufnahme des Klinikums hat Vorbildcharakter

Seit vier Jahren arbeitet die Zentrale Notaufnahme des Klinikums mit einem hauptamtlichen Notfallkoordinator und diese gut strukturierte Vorgehensweise in Kombination mit der seit September dieses Jahres verbesserten und überarbeiteten Ersteinschätzung nach (modifizierter) Manchester-Triage hat Vorbildcharakter nicht nur für Kliniken aus dem näheren Umkreis, sondern auch für Universitätskliniken größerer Städte. „Wir erhalten in der Notaufnahme immer wieder Besuch und Anfragen von Mitarbeitern anderer Kliniken – wie z.B. aus Darmstadt, Leipzig, Dresden, Ulm – die sich während eines oder mehrerer Hospitationstage über die Arbeitsweise und das Vorgehen des Notfallkoordinators im Klinikum Fulda informieren und dies anschaulich vor Ort demonstriert bekommen. Diese Kontakte bestehen häufig über die Hospitation hinaus weiter, so dass zwischenzeitlich eine enge Zusammenarbeit und ein interdisziplinärer Austausch mit unterschiedlichen Notaufnahmen im näheren und weiteren Umkreis entstanden ist.

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