Eichenzell-Lütter. Der Fachdienst Landwirtschaft des Landkreises Fulda gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Schnittstelle Boden aus Ober-Mörlen die Landwirte und Fachbehörden der Region zur Auftaktveranstaltung des Beratungsprojektes zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie im Maßnahmenraum Ebersburg – Eichenzell – Gersfeld – Poppenhausen nach Lütter eingeladen.
Hintergrund der Auftaktveranstaltung ist das Beratungsprojekt zur Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie in Hessen, für das der Fachdienst Landwirtschaft im Auftrag des Regierungspräsidiums die Projektträgerschaft übernommen hat. Mit der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie wird das Ziel verfolgt, den Zustand des Grund- und Oberflächenwassers zu verbessern bzw. einen bereits bestehenden guten Zustand der Gewässer zu erhalten.
„Der Fachdienst Landwirtschaft blickt im Grundwasserschutz mit der ehemaligen Rahmenkooperation im Biosphärenreservat und der aktuellen Rahmenkooperation im Einzugsgebiet der Mineralbrunnen Rhön-Sprudel und Förstina-Sprudel bereits auf eine fast zehnjährige Erfahrung zurück, so dass die Projektträgerschaft für die Wasserrahmenrichtlinie in logischer Folge war,“ so Martin Sudbrock, Leiter des Fachdienstes Landwirtschaft und dort zuständig für das Wasserrahmenrichtlinienprojekt. Die beiden Mineralbrunnen, in deren Einzugsgebiet das Projekt angesiedelt ist, sind als Sponsoren im Projekt involviert und finanzieren einen Teil der angebotenen Beratungsmaßnahmen. Weiterhin sind die Kommunen des Maßnahmenraums in das Projekt begleitend integriert.
Das Ingenieurbüro Schnittstelle Boden betreut bereits seit 2002 die Rahmenkooperationen im Biosphärenreservat sowie im Einzugsgebiet der Mineralbrunnen und wurde nach einer Ausschreibung auch mit der Beratung zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie im Maßnahmenraum Ebersburg – Eichenzell – Gersfeld – Poppenhausen beauftragt.
Nach der Begrüßung der 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch Martin Sudbrock wurde von Dr. Matthias Peter (Ingenieurbüro Schnittstelle Boden), der die Veranstaltung moderierte ein kurzer Überblick über die Themen des Abends gegeben.
Karin Hardt von der Abteilung Umwelt des Regierungspräsidiums Bad Hersfeld gab eine Einführung in die Thematik der Wasserrahmenrichtlinie und vermittelte grundlegende Informationen zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in Hessen und speziell in den Maßnahmenräumen der Rhön, bevor Matthias Peter den Maßnahmenraum und die geplanten Angebote detailliert vorstellte. So erhalten die Landwirte im Maßnahmenraum ein breites Beratungsangebot. Im Rahmen des Projektes werden neben den Feldbegehungen zu verschiedenen Themen des Grundwasser- und Oberflächengewässerschutzes auch Sprechtage zur Ermittlung des jeweils aktuellen Düngebedarfs, Beprobungen von 140 Nmin-Dauerbeobachtungsflächen mit gezielten Düngeempfehlungen, Beratung von 20 Leitbetrieben, Beratungsrundbriefe und viele Beratungsinformationen rund um Landwirtschaft, Grundwasser- und Erosionsschutz angeboten.
Nicht zuletzt soll auch das Interesse der landwirtschaftlichen Betriebe an dem Abschluss von Verträgen zur Umsetzung von Agrarumweltmaßnahmen des HIAP-Programmes der Hessischen Landesregierung geweckt werden. Diese Beratung baut auf einer hessenweit vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) angebotenen wasserschutzorientierten Grundberatung auf, deren Eckpunkte Christina Schmidt vom LLH Marburg erläuterte.
Auf das vom Land Hessen finanzierte Angebot von Agrarumweltmaßnahmen zur Unterstützung der Wasserschutzbemühungen wiesen Martin Sudbrock und Rieke Trittin vom Fachdienst Landwirtschaft in ihrem Vortragsteil hin. Sie stellten die einzelnen Programme wie zum Beispiel Zwischenfruchtanbau, Grünlandextensivierung, Erosionsschutzstreifen und Mulchsaatförderung mit ihren wichtigsten Rahmenbedingungen vor und gaben so einen ersten Überblick über die Möglichkeiten der Landwirte, über die Annahme des Beratungsangebots hinaus einen weiteren Beitrag zum Wasserschutz zu leisten.
Am Ende der Veranstaltung dankten Martin Sudbrock und Matthias Peter den Teilnehmern für das Interesse und boten den Landwirten als erstes Beratungsangebot Probenahmesets zur Beprobung von Gülle und Festmist an, damit sich die Betriebe durch eine Analyse der enthaltenen Nährstoffe eine verbesserte Grundlage zur Düngeplanung schaffen können.
Nähere Informationen sind in Kürze auch unter dem im Aufbau befindlichen Internetportal www.schnittstelle-boden-wrrl-hessen.de zu finden