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Trotz demografischem Wandel blickt Rasdorfer Hrabanus-Schule optimistisch nach vorne

Rasdorf. „Abschied nach fast 300 Jahren“ titelte die Hünfelder Zeitung im Juli 2007 und beschrieb damit das Ende einer Ära. Denn seit dem Schuljahr 2007/2008 gibt es in Rasdorf keine Hauptschule mehr, sondern „nur noch“ eine einzügige Schulform mit den Klassen 1 bis 4. „Das war schon ein klarer Einschnitt damals“, urteilt Uwe Kranholdt, der seit 2001 die Geschicke der Hrabanus-Schule leitet, die in Trägerschaft des Landkreises Fulda steht. Benannt ist sie nach Rabanus Maurus, dem früheren Abt des Klosters Fulda und Leiter der dortigen Klosterschule. Trotz diverser  Meinungsverschiedenheiten war er 847 im Alter von 67 Jahren, nach einer klärenden Aussprache in Rasdorf (!), einer damaligen Außenstelle des Klosters Fulda, von Kaiser Ludwig dem Frommen zum Erzbischof von Mainz ernannt worden.

Doch zurück zur Gegenwart:  Gemeinsam mit seinen sechs Kolleginnen und Kollegen (inklusive Pfarrer Rudolf Zeller) ist Kranholdt bestrebt, den 76 Mädchen und Jungen „Geborgenheit zu vermitteln und ihre Identifikation mit der Schule zu stärken“. Die Kinder kommen aus Rasdorf sowie den beiden Ortsteilen Grüsselbach und Setzelbach,  und wie wichtig die Schule für das örtliche Leben ist, verdeutlicht die Tatsache, dass sie „mitten im Dorf“ steht. Und zwar in überschaubarer Nachbarschaft zu Gemeindeverwaltung und Kirche. Der 44-jährige Schulleiter: „Diese drei Institutionen bilden eine Einheit, wobei auch unsere gute Zusammenarbeit mit dem Kindergarten zu erwähnen ist. Dadurch wird für einen reibungslosen Übergang gesorgt.“ Bürgermeister Berthold Körbel stehe jedem schulischen Anliegen höchst aufgeschlossen gegenüber; gemeindliche Unterstützung gebe es beispielsweise bei Sport- oder Schulfesten.

Ursache für das Aus der Rasdorfer Hauptschule waren die stark zurückgehenden Geburtenzahlen und die Tatsache, dass immer weniger Eltern ihre Kinder auf die Hauptschule schickten. „Obgleich es heute vielfach bedauert wird, gerade auch seitens der Gemeinde, dass die Kinder jetzt entweder die  Förderstufe in Eiterfeld oder die Hauptschule in Hünfeld besuchen.“ Ein Einschnitt sei das Ganze auch insofern gewesen, „als dass ein Teil des Kollegiums entweder abgezogen wurde oder in Pension gegangen ist“. Bedauerlich sei auch, dass es seit der Auflösung der Hauptschule keinen Austausch mehr mit Jugendlichen aus der Rasdorfer Partnergemeinde Himesháza gebe, „denn laut der Hessischen Schulordnung darf man mit Grundschülern nicht ins Ausland fahren. Und so haben wir keine Chance mehr auf gegenseitige Besuche, die guten Beziehungen finden leider nicht mehr statt.“

So unkompliziert sich das Verhältnis zur politischen Gemeinde Rasdorf darstellt („Dort ist man schon etwas traurig, zum einen wegen des erwähnten Verlusts des Hauptschulzweiges, zum anderen, weil ein extra dafür geschaffener Anbau nicht mehr benötigt wird“), so gut ist es auch zum Schulträger. „Unsere Anliegen finden bei den Verantwortlichen des Landkreises Fulda immer ein offenes Ohr, gerade auch was die Investitionen betrifft.“ So wurden in den letzten Sommerferien die sanitären Anlagen erneuert, geplant ist noch die Sanierung des Dachs. Vor gut zwei Jahren war die Turnhalle einer Komplettsanierung unterzogen worden, und auch die Ausstattung mit zwölf PC-Arbeitsplätzen kann sich sehen lassen. Denn die Hrabanus-Schule legt sehr großen Wert darauf, schon die Jüngsten an den Umgang mit Computern heranzuführen.

Denn trotz des viel zitierten demografischen Wandels ist der Schulleiter optimistisch, was die Zukunft angeht, „zumal wir eine so große erste Klasse wie derzeit lange nicht mehr gehabt haben“. Mit dem neuen Schuljahr hat sich auch der Elternbeirat neu konstituiert, auf den gemeinsam mit den Lehrern bald eine große Herausforderung wartet: die Planungen für das Schulfest im Juli 2012. „Denn das ist immer mit sehr viel Arbeit und organisatorischen Überlegungen verbunden, bei denen uns die Eltern – wie dann letztlich auch bei der Durchführung – bestens unterstützen.“

Foto: Plappert

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