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Neue Kläranlage für Müs – Inbetriebnahme und Segnung

Müs. Gemeinde handelt – Eine neue Kläranlage für Müs – Investitionen in die Umwelt, in die heutige Generation und für folgende Generationen. Nichts ist selbstverständlich – Eine Kläranlage gehört zu den Pflichtaufgaben einer Gemeinde – Die Gemeinde hält Kostenrahmen ein. Mit diesen zusammenfassenden Worten begrüßte Bürgermeister Werner Dietrich zur offiziellen Inbetriebnahme und Segnung der neuen Kläranlage Müs. Obwohl eine Kläranlage viele als selbstverständlich ansehen, sei es wichtig darüber zu berichten und zu informieren. Die bisherige Kläranlage in Müs war in den Jahren 1966/67 für 298.000 DM entstanden und für 1.300 Einwohner ausgelegt. Der mittlerweile schlechte bauliche Zustand und der veränderte Stand der Technik machten eine Neuplanung erforderlich.

Dietrich erinnerte in einem Rückblick an die Bestrebungen, die geschätzten Kosten von 1,9 Mio € durch andere Lösungsansätze zu reduzieren. Da es jedoch keine umsetzbaren bzw. bezahlbaren Alternativen zum Neubau gab, erfolgte 2009 die Ausschreibung. Erfreulich konnte der Bürgermeister berichten, dass der veranschlagte Kostenrahmen um 300.000 € auf 1,6 Mio € reduziert werden konnte. Für diese Kläranlage hat die Gemeinde keine Zuschüsse und Förderungen erhalten. Er betonte, dass dies bei solch großen Investitionsmaßnahmen nicht selbstverständlich sei. Die Gemeinde Großenlüder war es aber bei den vergangenen Bauprojekten immer wieder gelungen, den veranschlagten Kostenrahmen einzuhalten oder auch zu unterschreiten.

Eine funktionierende Kläranlage sei eine Pflichtaufgabe der Gemeinde. Daher musste die Gemeinde Großenlüder unabhängig von der Finanzlage jetzt investieren. Damit habe man aber nicht nur für die heutige sondern auch für die folgenden Generationen gehandelt. Die Gemeinde Großenlüder sei bestrebt mit diesen notwendigen Investitionen einen Beitrag für die Umwelt, für das Heute und das Morgen zu leisten. Dietrich dankte allen beteiligten Firmen für die vorbildliche und einwandfreie Abstimmung und Zusammenarbeit. „Diese Kläranlage ist ein unverzichtbarer Beitrag für eine funktionstüchtige Infrastruktur des Ortsteils Müs, der Gemeinde Großenlüder.“

Grußworte sprachen vom beauftragten Planungsbüro Oppermann, Dr. Winfried Born, von der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Fulda Otto Bildhäuser sowie Ortsvorsteher Bernhard Keller. Pater Lebo Ljubo spendete den kirchlichen Segen für die neue Anlage und der Musikverein Großenlüder trug zur musikalischen Umrahmung der Einweihung bei.

Informationen zur neuen Kläranlage

Mit dem Bau der neuen Kläranlage wurde eine enorme Herausforderung gestemmt. Unter Aufrechterhaltung des Betriebes der bestehenden Anlage, wurde auf dem gleichen Gelände die neue „Belebungsanlage“ errichtet. Dazu gehören ein neues Betriebsgebäude, der Schlammspeicher und das Kombibecken. Nach den baulichen Arbeiten folgte die maschinentechnische Ausrüstung nach dem neuesten Stand der Technik. Die Anlage selbst konnte bereits vor einem halben Jahr in Betrieb genommen werden und läuft weitestgehend störungsfrei. Die Ablaufwerte des behandelten Abwassers liegen deutlich unter den gesetzlichen Vorgaben.

Und so funktioniert die neue Kläranlage

Durch Rechen und Sandfang erfolgt die maschinelle Vorreinigung des Abwassers in einer Kompaktanlage. Hier werden Grobstoffe durch Rechen aus dem Abwasser entfernt, gereinigt, komprimiert und in Behälter (ohne Geruchsemissionen) entsorgt. Durch den Sandfang wird das Abwasser vom Sand gereinigt und dieser ebenfalls entsorgt.

Das vorgereinigte Abwasser kommt nun in das Kombibecken. Das besteht aus dem Belebungsbecken (äußerer Ring) und einem innenliegenden Nachklärbecken. Im Belebungsbecken wird das Abwasser durch Bakterien (belebten Schlamm) biologisch gereinigt bevor im Nachklärbecken der Schlamm vom Wasser getrennt wird. Dieser wird wieder dem Belebungsbecken und das Klarwasser, nach entsprechender Messung, der Altefeld zugeführt.

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