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Information über heimische Flora und Fauna im „JAHR DES WALDES“

Neuhof. Das Jahr 2011 wurde von den Vereinten Nationen unter dem Motto „Jahr des Waldes“ gestellt. HESSEN-FORST und die Gemeinde Neuhof machen dies mit großen Holz-Sitzbänken vor dem Rathaus und bei der Wernher-von-Braun Schule greifbar und erlebbar. Der Ortsverband Neuhof der NEUHOFER CDU nahm dies zum Anlass eine  
Exkursion zum Themenfeld „Natur und Wald“ im Neuhofer Forst zu veranstalten. 25 interessierte Bürgerinnen und Bürger nahmen die Einladung zum „fachkundigen Spaziergang“ an und konnten vielfältiges über unseren heimischen Wald erfahren.

Nach der Begrüßung durch Ortsverbandsvorsitzenden Harald Merz am Schacht II führte David Nöllenheidt, Leiter des Forstamtes Fulda und Revierleiter Walter Krug die Interessierten durch das Waldgebiet in Nähe des Kaliberges, welches durch die letzten großen Stürme wie Kyrill besonders in Mitleidenschaft gezogen wurden. Mittels dieser Flächen erläuterten beide die Strategie des Forstamtes bei der Wiederbewaldung. „Wir geben der Naturverjüngung den Vorrang, jedoch ist dies Fläche zu groß, so dass wir die vorhandene Verjüngung durch Pflanzung ergänzt haben“, erläutert Krug die Maßnahmen. Hintergrund der Aufforstung ist, dass die Samen von den sog. Mutterbäumen maximal 200 Meter fliegen. Ist die Fläche zu groß, so muss der Mensch nachhelfen.

Einschlagmenge, Holzvermarktung und Nachhaltigkeit

Neben der Einschlagsmenge und der Art der Holzvermarktung geht Nöllenheidt besonders auf die geänderte und gewachsene Nachfrage am Produkt Holz ein. „Holz als regenerativer Energieträger ist in aller Munde und wir verspüren eine große Nachfrage nach unserem Produkt. Der Wald ist also nicht nur Rohstofflieferant für die heimischen Sägewerke, sondern rückt auch zunehmend bei der Produktion von Energieholz wie z. B. Brennholz oder Hackschnitzel in den Mittelpunkt. Grundsätzlich wird die stoffliche Verwertung bei vergleichbarem Preisniveau aber bevorzugt” so Nöllenheidt. “Wenn unser Hiebssatz erfüllt ist, können wir kein Holz mehr einschlagen. Wir müssen unseren Wald nachhaltig bewirtschaften”, gibt der Forstamtsleiter zu bedenken.

Von dieser nachhaltigen Bewirtschaftung konnten sich die Interessierten vor Ort überzeugen. Kleine Douglasien-, Eichen-, Erlen- und Buchenpflanzen wurden im Frühjahr mittels Erdbohrer gepflanzt und werden so den Wald der Zukunft gestalten.
„Der Klimawandel ist auch in den Wäldern rund um Neuhof angekommen. Wir erhoffen uns von der Douglasie eine gewisse Widerstandskraft sowohl gegen Sturm wie gegen die zu erwartende geringerer Niederschlagsmenge“, hofft Revierförster Krug.

„Wild und Wald“ – im Einklang

Krug und Nöllenheidt, beide passionierte Jäger, gingen auch auf das Spannungsfeld „Wild und Wald“ ein. „Wir müssen einen gewissen Abschuss bei Rot- und Rehwild erreichen, so dass das Gleichgewicht erhalten und die Schälschäden minimiert bleiben“, so Walter Krug. Angesprochen auf das vermehrte Erscheinen von Schwarzwild gibt der Revierförster zu bedenken, dass das Problem weniger in den Waldgebieten zu spüren ist. Krug: „Schwarzwild wird im Feld zum Problem, aber wir unterstützen die Feld-Jägerschaft auch durch vermehrte Schwarzwildabschüsse in den Waldrevieren“.

„Waldsterben“ – noch immer ein Thema

Abschließend gingen die Vertreter von HESSEN FORST noch auf die immer noch sichtbaren Folgen des Waldsterbens ein. “Dem Wald geht es insgesamt zwar besser als in den 80er Jahren, aber nach wie vor sind die Ursachen des Waldsterbens nicht vollständig behoben. Jedoch steht das Thema heute weniger im Focus von Öffentlichkeit und Medien”, gibt Nöllenheidt zu bedenken. “Insbesondere die trockenen und heißen Sommer der vergangenen Jahre und die veränderte Niederschlagsverteilung machen dem Wald schwer zu schaffen”, so Revierförster Krug. Der drohenden „Versauerung“ des Waldbodens begegnet HESSEN FORST mit regelmäßigen Kalkungen per Luft. Krug: „Das Thema Waldsterben ist eine gesonderte Exkursion wert“. Diesem Vorschlag wird der Ortsverband Neuhof der NEUHOFER CDU unter Leitung von Harald Merz sicherlich in den nächsten Monaten folgen und eine weitere Exkursion im heimischen Wald anbieten.

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