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Landrat Marx gab Startschuss für Wettstreit „Unser Dorf hat Zukunft“

Vogelsbergkreis. Am 15. August hat die Bewertungskommission des Landeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ ihre Arbeit aufgenommen. Der Vogelsberger Landrat Rudolf Marx gab in Schlitz-Pfordt, dem Siegerdorf des Wettbewerbs im Jahr 2008, den Startschuss gemeinsam mit Bürgermeister Hans-Jürgen Schäfer und Ortsvorsteher Willy Kreuzer. Die Kommission unter der Leitung von Matthias Sebald und Agnes Baumgardt (Amt für den ländlichen Raum) bereist in dieser und der nächsten Woche sechs Dörfer im Vogelsbergkreis und weitere acht Dörfer in den Landkreisen Wetterau, Gießen, Mainz-Kinzig und Hochtaunus.

Das Amt für den ländlichen der Vogelsberger Kreisverwaltung ist verantwortlich für diese Landkreise. Die Bewertungskommission beendet ihre Arbeit am 25. August im Main-Kinzig-Kreis. „Allein drei der sechs Vogelsberg-Dörfer kommen aus dem Schlitzerland: Pfordt, Rimbach und Willofs“, hob Bürgermeister Hans-Jürgen Schäfer hervor. Mit dabei sind auch Schotten-Wingershausen, Alsfeld-Berfa und Gemünden-Elpenrod.

Hinzu kommen diese acht Dörfer aus den anderen vier Landkreisen:

  • Wetterau: Nidda-Wallernhausen, Nidda-Michelnau, Nidda-Ulfa, Florstadt-Nieder-Mockstadt
  • Gießen: Laubach-Freienseen und Wettenberg-Launsbach
  • Main-Kinzig: Jossgrund-Oberndorf
  • Hochtaunus: Wehrheim-Pfaffenwiesbach

„Alle Dörfer zeigen, dass sie eine aktive und motivierte Bürgerschaft haben, die gemeinsam mit kreativen Ideen und Projekten ihre Zukunft gestalten wollen. Ich danke allen, die sich bei diesem wichtigen Wettbewerb beteiligen, der Kommission, den Gemeindeverwaltungen und vor allem den Bürgern, den Vereinen und wünsche allen Aktiven den verdienten Erfolg“, sagte Landrat Rudolf Marx in Pfordt.

Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ hat das Ziel, nach festgelegten Kriterien heraus zu finden, welches Dorf am zukunftsfähigsten ist. Es geht darum, dass dauerhafte und überdurchschnittliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger und die damit verbundenen gemeinschaftlichen Leistungen zu bewerten und zu würdigen. Denn es sind die Menschen in den Dörfern, die mit ihren Ideen und Projekten die Lebensqualität in ihrer Gemeinde verbessern.

Dieser innovative und kreative Geist unserer Bürgerinnen und Bürger sei mehr denn je gefragt, so Marx, denn der ländliche Raum in Hessen stehe heute vor sehr großen Herausforderungen. Die Auswirkungen des demografischen Wandels sind deutlich spürbar. Der traditionelle Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ stehe daher stärker denn je im Zeichen der demografischen Entwicklung.

Welche Anpassungsstrategien gibt es vor Ort? Was kann jeder Bürger und was können Dorfgemeinschaft und kommunale Verwaltungen zur Lösung der vielschichtigen Herausforderungen beitragen? Die Antworten auf diese Fragestellungen sowie Themen, wie zukünftige Energieversorgung, Sicherung der Daseinsvorsorge und die Innenentwicklung der Dörfer sollen im Rahmen des Wettbewerbs diskutiert werden. Mit seiner Identität stiftenden Wirkung leistet die Teilnahme am Wettbewerb jedoch auch einen Beitrag dazu, dass sich die Menschen durch bürgerschaftliche Aktivitäten in gemeinschaftlicher Verantwortung sozial, kulturell und emotional an „ihr“ Dorf binden.

Im Vogelsberg hat der Wettbewerb Tradition, insbesondere in Schlitz, hob Landrat Marx hervor. Das beweise nicht zuletzt Pfordt – denn dieser Schlitzer Ortsteil war Sieger im letzten Regionalentscheid 2008 und Dritter beim Landesentscheid 2009. Für den Stadtteil ist es nunmehr die insgesamt 15. Teilnahme; seit den 60-er Jahren sind die Pfordter dabei. „Wir sind der Titelverteidiger!“ stellte Ortsvorsteher Kreuzer klar.

„Wie können wir die Lebenssituation unserer Jugend und unserer älteren Mitbürger im Dorf, in der Gemeinde verbessern – der überall diskutierte „demographische Wandel“ fordert uns heraus“, sagte Marx. Daher freue er sich, wenn der Wettbewerb UNSER DORF viele kreative Kräfte mobilisiere, die beweisen: „unsere Heimat ist lebens- und liebenswert und sie hat auch eine Zukunft.“

Die Kommission bewertet diese fünf Hauptkriterien:

  • Allgemeine Entwicklung
  • Bürgerschaftliche Aktivitäten und Selbsthilfeleistungen
  • Baugestaltung und Bauentwicklung
  • Grüngestaltung und Grünentwicklung
  • Das Dorf in der Landschaft

„Unser Dorf hat Zukunft “ ist ein hessenweit alle drei Jahre ausgetragener Wettbewerb, den es seit über 50 Jahren gibt (2011 zum 34. Mal). Hessenweit nehmen 150 Dörfer teil.

Um der unterschiedlichen Ausgangssituation der teilnehmenden Orte gerecht zu werden, erfolgt die Bewertung der Wettbewerbsteilnehmer in zwei Gruppen: A (Orte, die sich mindestens seit drei Jahren in der Dorferneuerung befinden), B (Orte ohne Dorferneuerung). Der jeweilige Regionalsieger jeder Gruppe (er wird voraussichtlich am 26. August bekannt gegeben) nimmt am Landesentscheid 2012 teil. Die Kommission besteht aus fünf fachkundigen Personen. Die Leitung haben Agnes Baumgardt und Matthias Sebald vom Amt für den ländlichen Raum übernommen.

Bewertungskommission:

  • Herr Dr. Schopbach: Ingenieur beim Holzbau-Kompetenzzentrum Kassel, 1. Stadtrat der Stadt Romrod (Bewertungsschwerpunkt: Allgemeine Ortsentwicklung)
  • Herr Holler: Lehrer im Ruhestand, in vielfältigen Bereichen ehrenamtlich tätig (Bewertungsschwerpunkt: Bürgerschaftliche Aktivitäten)
  • Frau Bairstow: Untere Denkmalbehörde im Landkreis Gießen (Bewertungsschwerpunkt: Baugestaltung)
  • Herr Hollender: Fachbereich Naturschutz Wetteraukreis (Bewertungsschwerpunkt: Grüngestaltung, Dorf in der Landschaft)
  • Frau Huber: Landschaftsplanerin bei der Naturschutzbehörde des Vogelsbergkreises (Bewertungsschwerpunkt: Grüngestaltung, Dorf in der Landschaft).
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