Fulda. Die Begeisterung für die gemeinsame Idee von einer „Schule für Alle“, die alle Schüler in ihrer individuellen Einmaligkeit anerkennt und Möglichkeiten bereitstellt, mit- und voneinander zu lernen, lässt die Mitglieder des Vereins „Eine Schule für Alle! in Fulda e.V.“ – Verein zur Förderung inklusiver Schulbildung im Landkreis Fulda – an ihren Zielen festhalten. Dies war auf der Mitgliederversammlung des Vereins am 12.08.2011 deutlich zu spüren. Der Verein „Eine Schule für Alle! in Fulda“ hat sich im Juni 2010 gegründet, wertete nun das erste Berichtsjahr aus und konkretisierte die Planungen für die nächste Zeit.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung, zu der sich 14 Mitglieder einfanden, gab es im Vorstand personelle Veränderungen. Mit Carolin Hohmann schied ein Gründungsmitglied aus dem Vorstand aus. Christian Brandt (1. Vorsitzender) würdigte ihre Verdienste für den Verein. Sie habe durch ihr hohes Engagement und ihren kritischen Blick den Verein positiv geprägt und vorangebracht. Michael Möller kandidierte für das Vorstandsamt und wurde von der Versammlung für den Posten des Kassenwarts gewählt. Weiter im Vorstand tätig sind Christian Brandt, Anja Zilian (2.Vorsitzende) und Kristin Schmitt (Schriftführerin).
Im Rückblick auf das erste Berichtsjahr stellte die Mitgliederversammlung das Engagement der Arbeitskreise „Öffentlichkeitsarbeit“ und „Begleitung von Schulen“ lobend heraus. Hier wurden zum einen Konzepte entwickelt, um über das Thema Inklusion zu informieren und es in die Öffentlichkeit zu tragen, sowie zum anderen Schulen auf dem Weg zur „Schule für Alle“ zu begleiten. Auch engagierte sich der Verein in Netzwerkarbeit und knüpfte Kontakte zu Politik und Institutionen in Stadt und Landkreis.
Viel diskutiert wurde die derzeitige Umsetzung der Behindertenrechtskonvention in Hessen. Durch die Unterzeichnung der Konvention durch die deutsche Regierung ist auch Hessen dazu verpflichtet, allen Kindern uneingeschränkten Zugang zur Regelschule zu geben. Die Diskussion um die inklusive Bildung in Deutschland wurde auf breiter Basis entfacht. Dessen ungeachtet hält die hessische Kultusministerin Henzler nach wie vor an der separierenden Beschulung von Kindern mit Behinderungen fest. Von diesem Vorgehen ist der Verein enttäuscht und kritisiert dies auf das Schärfste.
Schwerpunkt für die Zukunft ist weiterhin die Gewinnung aktiver Mitglieder, denn der Verein hat „Großes“ vor. Grundlage des Verständnisses ist dabei die Akzeptanz und Wertschätzung jeder Person als wichtiges Mitglied der Gemeinschaft, unabhängig von ihren Möglichkeiten und Einschränkungen. Auch wird der Verein, wenngleich Inklusion für Politik und Verwaltung scheinbar kein wichtiges Thema ist, großes Engagement für Schulen erbringen, die sich auf den Weg zur „Schule für Alle“ begeben. Es ist die Überzeugung des Vereins, dass jede Schule Entwicklungsarbeit in Richtung Inklusion realisieren kann, egal wie auch der momentane Stand aussieht.