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„regio pro“ – Regionale Prognose zum Fachkräftebedarf

Wiesbaden. „Der Bedarf an Fachkräften wird in Hessen erheblich zunehmen und den Wettbewerb der Unternehmen und der Regionen in Hessen um Arbeitskräfte verstärken“, sagte Wirtschaftsminister Dieter Posch in Wiesbaden. Aus diesem Grund fördert das Hessische Wirtschaftsministerium das Frühinformationssystem „regio pro“, das auf der Grundlage eines regionalen Modells vom IWAK Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur an der Universität Frankfurt entwickelt wird. Die Pilot-Prognose liefert für die Regierungsbezirke Kassel, Gießen und Darmstadt, die Städte Frankfurt und Wiesbaden sowie den Main-Taunus-Kreis detaillierte Infor­mationen zu Berufsgruppen und Berufen sowie zu den benötigten Qualifikationen für das Jahr 2014.

Die Zuwendungen für das Projekt betrugen insgesamt 126.300 Euro, wovon 85.200 Euro ESF- und 41.100 Euro Landesmittel sind. Durch die Ergebnisse von „regio pro“ werden erstmals neutrale und umfassende Prognosedaten für die solide Identifizierung von regio­nalspezifischen Handlungsfeldern der Fachkräftesicherung zu erhalten sein. „Effektive Fachkräftesicherung erfordert gemeinsame und aufeinander abgestimmte Maßnahmen zur Fachkräfteentwicklung von Unternehmen, Gewerkschaften, Landesregierung, kommunaler Familie und Arbeitsverwaltung. Voraussetzung sind genaue Informationen über die regionale Arbeitsmarktentwicklung. Gerade kleine und mittlere Unternehmen sind stärker auf die regionale Verfügbarkeit von Arbeitskräften angewiesen“, so der Minister.

Beispiele aus den zehn größten Berufsgruppen der Regierungsbezirke zeigen, dass die Entwicklungen sowohl gleichgerichtet wie auch regional sehr unterschiedlich ausfallen können. So wird in den Regierungsbezirken Kassel und Gießen jeweils ein Defizit an Lagerverwaltern, Lagerarbeitern und Transportarbeitern von minus 1.230 bzw. minus 840 Arbeitskräften erwartet. Im Regierungsbezirk Darmstadt wird dagegen mit einem Überschuss in Höhe von 1.820 Fachkräften gerechnet. Ein ähn­liches Bild zeigt sich auch bei Technikern. In Nord- und Mittelhessen werden zu­sammen fast 800 Techniker zu wenig zur Verfügung stehen, während für Südhessen ein Überschuss von gut 3.000 vorhergesagt wird.

In Südhessen werden gut 2.200 Ingenieure und über 6.000 Rechnungskaufleute und Datenverarbeitungsfachleute bis 2014 fehlen. In allen drei Regierungsbezirken wird es ein Defizit von insgesamt rd. minus 4.500 Bürofach- und Bürohilfskräften geben. Auch der Akademikermangel wird  in allen drei Regierungsbezirken zusammen bei rund minus 24.000 liegen. Die Prognosen für sämtliche Berufsgruppen und Berufe sowie Qualifikationen stehen allen Interessierten über das Internetportal www.regio-pro.eu/fachkraeftemonitor zur Verfügung.

Das IWAK hat seine Ergebnisse und Methodik zudem in einem ausführlichen Bericht zu den untersuchten Regionen vorgelegt. Dort finden sich detaillierte Angaben zur Entwicklung von Arbeitsnachfrage und Arbeitsangebot in den Regierungsbezirken, den Städten Frankfurt und Wiesbaden und dem Main-Taunus-Kreis. Außerdem die Gegenüberstellung der regional nachgefragten und angebotenen Qualifikationen sowie die Ergebnisse der Befragung unabhängiger Experten zu den quantitativen Ergebnissen und Schluss­folgerungen.

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