Fischbach. Traditionelles Rhöner Handwerk erlebten jetzt drei Mädchen und sechs Jungen im Alter zwischen neun und 15 Jahren beim Kinderschnitzsymposium der „Schule im Grünen“ in Fischbach. Geleitet wurde der Kurs wiederum von Holzbildhauerin Kerstin Genschow aus Klings. Beide Unternehmen, sowohl die Fischbacher Umweltbildungseinrichtung als auch die Klingser Holzschnitzerei, sind offizielle Partnerbetriebe der Dachmarke Rhön und haben in der Vergangenheit schon viele Projekte gemeinsam umgesetzt. Seit drei Jahren gibt es dieses Symposium; Genschow möchte damit Heranwachsende für den Beruf des Holzbildhauers interessieren, was auch schon gelungen ist. „Eine Schülerin aus Erfurt, die im vergangenen Jahr an dem Kurs teilgenommen hat, absolviert nun eine Lehre als Holzbildhauerin“, sagt sie.
Für die meisten Teilnehmer am diesjährigen Symposium liegt die Frage nach dem zukünftigen Beruf aber noch in der Ferne. Der älteste von ihnen, Markus Mannel aus Fischbach, hat sich schon festgelegt: „Die Schnitzerei soll mein Hobby bleiben“, meint der 15-Jährige bestimmt, dem eher ein Bürojob vorschwebt. Dabei ist Markus aus Sicht der Holzbildhauermeisterin sehr begabt: Sein Fischrelief sei ein richtiges kleines Kunstwerk. Noch wenig Gedanken über die beruflichen Aussichten als Schnitzer hat sich naturgemäß der Jüngste der Gruppe, Jan Heiderich aus Oechsen, gemacht. Gleich fünf Werkstücke hat der Junge gefertigt. „Ich glaub‘ schon“, antwortet er allerdings auf die Frage, ob er im kommenden Jahr wieder mit dabei sein möchte.
Während einer kleinen Präsentation konnten sich Interessierte die Werkstücke der neun Kinder ansehen. „Ich bin immer wieder erstaunt, mit welcher Phantasie und Kreativität die Kinder hier ans Werk gehen“, erklärte der Leiter des Schullandheims, Horst Hößel, bei der Enthüllung der Kunstwerke. Er erläuterte, dass die Kinder während des dreitägigen Symposiums nicht nur Zeit zum Schnitzen hatten, sondern auch gekegelt haben und ins Kino gegangen sind. Natürlich wurde am Abend auch ein Lagerfeuer entzündet.
„Ihr habt Euch einem Handwerk gewidmet, das hier zuhause ist“, lobte Karl-Friedrich Abe, Leiter der Thüringer Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön, die jungen Schnitzer. Eine ganz besondere Idee von Kerstin Genschow haben die Kinder auch verwirklicht: Den ersten Meilenstein einer Kinderkunstmeile, die in Zukunft den Weg von Fischbach nach Klings markieren soll.
Foto: Bernd Götte
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