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Neue Ausstellung im Heuson-Museum: „Der Glauberg – Archäologisches & Sagenhaftes“

Büdingen. Unter dem Titel „Der Glauberg – Archäologisches & Sagenhaftes“ zeigt das Heuson-Museum vom 13. August bis 28. Dezember 2011 einen Querschnitt der Siedlungsgeschichte des Glaubergs. Den archäologischen Aspekt, der mit Fundstücken aus den Sammlungen des Büdinger Geschichtsvereins und Leihgaben des Glauberg-Museums dargestellt wird, ergänzen die Sagen und Geschichten rund um den mythischen Berg. Der Glauberg ist ein zentraler Punkt für die Siedlungsgeschichte der Region. Das ca. 600 m lange und 100 m breite Plateau wurde vom 5. Jahrtausend v. Chr. bis in das Hochmittelalter besiedelt und ab dem Ende der Bronzezeit immer wieder befestigt. In der Eisenzeit bestand hier eine große Siedlung mit Wehranlagen, Grabhügeln und Kultplätzen. Im 13. Jahrhundert wurde die staufische Reichsburg Glauburg erbaut. Wallreste und ein Teil eines Burggebäudes haben sich bis in unsere Zeit erhalten.

Bekannt wurde der Glauberg durch die Funde aus den frühlatènezeitlichen Fürstengräbern, u.a. vier lebensgroße Kriegerstatuen aus Sandstein, und die Grabenanlagen eines großen frühkeltischen Zentralheiligtums. Die Ausstellungsstücke aus den Sammlungen des Büdinger Geschichtsvereins werden durch Leihgaben des Heimat- und Geschichtsvereins Glauburg ergänzt und geben so einen Überblick über die gesamte Besiedlungsgeschichte des Glaubergs. Dem gegenübergestellt sind die von Emma Kauschat gesammelten Sagen der Glaubergregion. Manchmal liegen Wahrheit und Sage dicht beieinander, manchmal ist die Sage schöner als die Wahrheit.

Faustkeil, Steinaxt, ein Schweineköpfchen aus der Zeit der Bandkeramik, verzierte Rössener Keramik, Lanzenspitzen, Siegel, Armbrustbolzen, Ofenkacheln, Gussformen für Schnallen und eine der letzten vorhandenen Karten des Glaubergplateaus mit den Ausgrabungen von Professor Heinrich Richter von 1933-1939, die die einzelnen Siedlungsstufen des Glaubergs belegen. Hervorzuheben unter den Exponaten ist der über 7 kg schwere und 48 cm lange Schuhleistenkeil. Er wurde 1911 beim Pflügen auf dem Südhang des Glaubergs entdeckt.

Das Prunkstück der Ausstellung ist der von dem Glauberger Heimatforscher  Johannes May gefertigte reich ausgeschmückte Sekretär. May wollte durch diese Arbeit auf die geschichtliche Bedeutung des Glaubergs hinweisen. Das aufgesetzte Glaubergmodell und die angebrachten Schriften sollten zur wissenschaftlichen Erforschung des Glaubergs einladen. Die Schnitzereien am Schreibtisch zeigen Motive aus verschiedenen Sagen. Erstmals vorgestellt wurde der Schreibtisch anlässlich einer Handwerkerausstellung in Gießen 1911 oder 1912. Ein weiterer Schreibtisch mit einem Glaubergmodell verbrannte 1945 bei der Zerstörung des ersten Glaubergmuseums.

Das Heuson-Museum erwartet mit dieser Ausstellung, in der Exponate von überregionaler Bedeutung gezeigt werden, viele Besucher aus nah und fern anzuziehen. Petra Lehmann-Stoll, Archäologin und  wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums, bietet erstmals am 14.8.2011 um 17 Uhr eine Führung durch die Ausstellung an, natürlich können unter 06042-950032 und 06042-952334 sowie joachim.cott@geschichtsverein-buedingen.de jederzeit auch Sonderführungen gebucht werden. Kosten der Führung: 3,00 € für Erwachsene und 1,50 für Kinder u. Jugendliche. Die Eröffnung der Ausstellung ist am 13.8. um 15 Uhr in der historischen Markt- und Kaufhalle.

Heuson-Museum

Rathausgasse 6, 63654 Büdingen
Tel. 06042 950032 oder 06042 952334
joachim.cott@geschichtsverein-buedingen.de
Öffnungszeiten: Di., Do. & Fr. 10.00 – 12.00 Uhr; Mi. & Sa. 15.00 – 17.00 Uhr
Sonn-/Feiertage 10.00 – 12.00 & 15.00 – 17.00 Uhr

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