Fulda. Die Agentur für Arbeit plant ihre Zuschnitte neu. Daraus entstehen auch Auswirkungen für die Region Fulda. Zurzeit wird diskutiert, ob die Agenturen der Landkreise Fulda und Hersfeld-Rothenburg zusammengelegt werden. „Allein aus organisatorischen Gründen wäre dieser Schritt für uns eher ein Nachteil“, so Bernhard Juchheim, Präsident der Industrie- und Handelskammer Fulda. „Bislang war es für uns von großem Vorteil, dass die Zuständigkeitsbereiche von Arbeitsagentur, Landkreis, Kreishandwerkerschaft und der IHK identischen waren – nämlich der Landkreis Fulda. Alle Beteiligten kennen diese Strukturen, die Hintergründe, die wirtschaftliche Situation. Der Abstimmungsbedarf ist deshalb sehr gering, Entscheidungen können schnell getroffen werden.“
„Die regionale Wirtschaft arbeitet mit der Agentur für Arbeit in Fulda in der bisherigen Form hervorragend zusammen“, ergänzt IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schunck. Beispiele hierfür seien die langjährige Ausbildungsmarktkonferenz und der regionale Arbeitsmarktmonitor, die beide von der breiten Kenntnis aller Beteiligten profitieren würden. „Sicherlich haben auch diese Strukturen einen Anteil an der guten wirtschaftlichen Entwicklung in unserem Bezirk“, so Schunck. „Nun holt uns dieser Erfolg sozusagen ein: Die Arbeitslosenzahl ist seit langer Zeit die niedrigste in Hessen und hat gerade im ersten Halbjahr des Jahres 2011 noch weiter abgenommen.“
Wenn nun an einem neuen Zuschnitt kein Weg vorbeiführt, sollte zumindest die Entscheidungskompetenz in der Region liegen. „Für uns ist es wichtig, dass die Spitze des Hauses in Fulda bleibt“, unterstreicht Stefan Schunck die Position der IHK. Die Argumente dafür sind schlagkräftig: Der Kreis Fulda ist mit rund 80 000 Beschäftigten und 220 000 Einwohnern deutlich größer als Hersfeld-Rothenburg mit rund 44 000 Beschäftigten und 122 000 Einwohnern. Im Kreis Fulda sind mehr Unternehmen angesiedelt „und nicht zuletzt ist Fulda als Oberzentrum der ‚geborene‘ Behördenstandort“, so IHK-Präsident Bernhard Juchheim.