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Meisterwerke der Musikliteratur begeisterten im malerischen Burgambiente

Bad Kissingen. Begeisterung bei den Gästen und Freude bei den Veranstaltern: Auch die fünfte Auflage der SALZBURG-KLASSIKER war ein Erfolg. Das Openair-Event hat sich erneut als einer der Höhepunkte im Kulturkalender der Region erwiesen. 250 Musiker bezauberten am 23. und 24. Juli die Zuschauer mit einer „Nacht der Romantik“ im malerischen Ambiente des bunt beleuchten Gemäuers der Salzburg bei Bad Neustadt. Frisch moderiert von Kulturmanagerin Kersten Keller-Pallor und Stefan Kritzer vom Verein „Kultur für… Humanitäre Hilfe“ reisten die zahlreichen Klassik-Freunde durch die europäische Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts. Unter der sicheren und ausdrucksstarken Leitung von Ernst Oestreicher erklang ein beeindruckendes Zusammenspiel von Chören, Solisten und Orchester.

Dabei brillierte die „Junge Philharmonie Rhön-Grabfeld“ genauso wie die stimmgewaltigen Chöre der Evangelischen Kantorei Bad Neustadt (Einstudierung: Karin Riegler) und des Sängervereins Mellrichstadt 1879 (Einstudierung: Heinz Pallor). Glanzpunkte setzten die in Wermershausen bei Münnerstadt lebende international gefragte Sopranistin Radka Loudova-Remmler und Bariton Felipe Peiró, ein Bühnenstar deutsch-spanischer Herkunft, der bereits bei den letzten SALZBURG-KLASSIKERN auf der Bühne stand.

Den sanften Auftakt für die „Nacht der Romantik“ bildeten Ausschnitte aus Carl Maria Webers „Der Freischütz“. Auf die Ouvertüre folgte die Arie der Agathe, die um die Treffsicherheit ihres Freiers Max bangt und der bekannte Jägerchor, der die Freuden der Jagd besingt. Einen ersten Höhepunkt bildete der Opern-Hit aus George Bizets „Carmen“, das Torrerolied des Escamillo, feurig und mitreißend dargeboten von Felipe Peiró. Die wundervolle Stimme von Radka Loudova-Remmler ertönte dann bei der Arie der Maria aus der Oper „Die verkaufte Braut“, in dem das böhmische Mädchen ihre Liebe zum armen Hans besingt, den sie aber nicht heiraten soll. Einen krönenden Schlusspunkt vor der Pause setzte die Junge Philharmonie Rhön-Grabfeld  unter Ernst Oestreicher mit Smetanas bekanntestem Werk „Die Moldau“, einem Paradebeispiel der Programmmusik und Tonmalerei.

Mit der Ungarischen Rhapsodie Nr. 2 in d-moll erfolgte im zweiten Teil der SALZBURG-KLASSIKER eine Hommage an Franz Liszt, der in diesem Jahr seinen 200. Geburtstag feiern würde. Tief berührt verfolgten die Zuschauer den einzigartigen Wechsel von zutiefst traurigen mit überaus kapriziösen Passagen. Die große Liebe von Tatjana zum nicht heiratswilligen Eugen Onegin aus Peter Iljitsch Tschaikowskys gleichnamiger Oper verzauberte anschließend die Zuschauer. Beifallsstürme löste auch Konzertmeisterin Kim L. Heilmann auf ihrer Geige mit der Meditation aus der Oper „Thais“ aus.

“Mit dem „Lied an den Mond“, überaus gefühlvoll gesungen von Radka Ludowa-Remmler,, erhielt die „Nacht der Romantik“ auf der Salzburg bei Bad Neustadt einen weiteren Glanzpunkt. Mit Auszügen aus Richard Wagners „Tannhäuser“ steuerte das Openair-Event auf sein furioses Finale zu. 250 Musiker intonierten den Einzug der Gäste auf der Wartburg und den weltberühmten Pilgerchor. Das Lied des Wolfram an den Abendstern wiederum ließ Felipe Peiró mit seinem warmen Bariton erklingen. Fröhlich-beschwingt klang mit Edward Elgars  berühmten Konzertmarsch „Pomp and Circumstances Nr. 1 “ die unvergessliche Nacht im malerischen Burgambiente aus, natürlich nicht ohne Zugaben: Fulminant Dvoraks Slawischer Tanz Nr. 8 und anrührend Chor und Orchester beim abschießenden Chor der Sklaven aus dem „Nabucco“.

Der Erlös der diesjährigen SALZBURG-KLASSIKER geht an den Verein „Kinder aus Shitkowitschi“ und die Deutsche Knochenmarkspenderdatei. Weitere Informationen und Bilder von den beiden Aufführungen unter www.salzburg-klassiker.de.

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