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Betriebliche Weiterbildung ist wichtiges Instrument der Wirtschaftsförderung

Fulda. „Betriebliche Weiterbildung ist eine Aufgabe der Unternehmensleitung“, sagt Harald Hahner, Qualifizierungsbeauftragter des Landkreises Fulda, der gemeinsam mit Monika Löffler-Friedrich seit gut sechs Monaten kleine und mittelständische Unternehmen und deren Mitarbeiter berät. Grund genug, eine erste Anfangsbilanz der Qualifizierungsoffensive zu ziehen: mehr als 120 Firmen und 170 Einzelberatungen hat das Team in den vergangenen Monaten durchgeführt. Gut 200 Qualifizierungsschecks wurden ausgegeben, und damit flossen Fördergelder in Höhe von etwa 100.000 Euro an Unternehmen in der Region Fulda.

Qualifizierungsoffensive ist Wirtschaftsförderung

Landrat Bernd Woide freut sich über die guten Anfangserfolge der für Unternehmen kostenfreien Serviceleistung des Landkreises Fulda. Denn die Qualifizierungsoffensive wird vom Landkreis im Auftrag des hessischen Wirtschaftsministeriums betrieben. Woide: „Gerade im Hinblick auf die demografische Entwicklung und den drohenden Fachkräftemangel ist die Qualifizierungsoffensive für uns ein wichtiges Instrument der Wirtschaftsförderung.“

Bei der Qualifizierungsoffensive im ITZ-Fulda sind erfahrene Kräfte am Werk. Die 41-Jährige Diplom-Pädagogin Monika Löffler-Friedrich ist seit 1996 im Bildungsbereich tätig. Der 56-Jährige Diplom-Ingenieur Harald Hahner hat mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Aus- und Weiterbildung. Beide verstehen sich nicht als klassische Bildungsberater, sondern eher als ganzheitliche Unternehmensberater in Fragen der betrieblichen Weiterbildung. „Es kommt darauf an, die Kompetenzen und Potenziale der Mitarbeiter mit den Bedürfnissen des Unternehmens in Einklang zu bringen“, sagt Monika Löffler Friedrich. Deshalb steht am Beginn jeder Beratung das Gespräch mit dem Unternehmer über die aktuelle Situation in der betrieblichen Weiterbildung, über Visionen und Ziele sowie deren Umsetzung.

Weiterbildung ist Chefsache

Eine der wesentlichen Aufgaben der Unternehmensleitung ist es nach den Worten von Löffler-Friedrich, nicht nur den Weiterbildungsbedarf zu erkennen, sondern auch die Mitarbeiter zu motivieren und zu fördern. Die Qualifizierungsbeauftragten können bei Bedarf hierfür das nötige Rüstzeug zur Verfügung stellen. „Betriebliche Weiterbildung ist ein wichtiger Bestandteil der Personalentwicklung und deshalb Chefsache, von der Mitarbeiter und Unternehmen profitieren“, sagt Harald Hahner. Da ist zum Beispiel der Metallbauer, der eine CAD-Schulung machen soll, damit er auch in der Konstruktion eingesetzt werden kann, oder eine im eigenen Unternehmen angestellte Familienangehörige, die in verantwortungsvoller Tätigkeit etwa in der Buchhaltung eingesetzt ist. Immer mehr wird von Mitarbeitern, egal ob im Handwerk, im Handel oder bei Unternehmen der freien Berufe, neben dem rein fachlichen Können auch kaufmännisches Bewusstsein und vertriebliches Geschick gefordert.

Auch Angestellte von Freiberuflern werden gefördert

Die Leistungen der Qualifizierungsoffensive richten sich ausschließlich an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und deren Beschäftigte. Das können sowohl gewerbliche Unternehmen aus Handel, Handwerk und Industrie als auch freiberufliche Büros und Praxen wie zum Beispiel Ärzte, Apotheker Anwälte, Steuerberater oder Architekten sein. Voraussetzung ist, dass sie weniger als 250 Personen beschäftigen.  Bei Holdings werden Einzelunternehmen, die die KMU-Bedingungen erfüllen, gefördert, auch wenn das Gesamtunternehmen größer ist. Dies gilt auch für gemeinnützige Organisationen.

Die Weiterbildungsförderung für hessische Bürger ist personenbezogen und erfolgt zum Beispiel  über die Vergabe von so genannten Qualifizierungsschecks. Damit können nach den Worten der Qualifizierungsbeauftragten Weiterbildungen mit bis zu 50 Prozent und einem jährlichen Höchstförderbetrag pro Person von 500 Euro teilfinanziert werden. Grundsätzlich werden alle gefördert, die älter als 45 Jahre oder in Teilzeit mit bis zu 30 Wochenstunden beschäftigt sind. Selbst geringfügig Beschäftigte auf 400-Euro- Basis haben einen Anspruch.

Darüber hinaus werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefördert, die für ihre derzeitige Tätigkeit  keinen anerkannten Abschluss haben (z.B. Quereinsteiger). Harald Hahner: „Mit der Beantragung des Qualifizierungschecks ist unsere Arbeit noch nicht erledigt, wir begleiten die Unternehmen auf Wunsch auch anschließend in der Personalentwicklung durch betrieblichen Weiterbildung.“

Standortfaktor Bildung

Die Qualifizierungsoffensive des Landkreises Fulda ist für Landrat Bernd Woide ein wichtiger Standortfaktor. „Die enge Verzahnung von Wirtschaft und Bildungsunternehmen wird hier besonders deutlich.“ Denn Löffler-Friedrich und Hahner ermitteln nicht nur gemeinsam mit der Unternehmensleitung den Umfang der betrieblichen Weiterbildung, sondern regen auch bei den Bildungsträgern neue Lehrgangsangebote an -  nach dem Grundsatz „aus der Region für die Region“. Auf der Homepage www.quali-fulda.de findet sich zudem auch eine Auflistung vonWeiterbildungsanbietern in der Region. Weitere Interessenten können sich auf Wunsch verlinken lassen.

Neben der betrieblichen und persönlichen Beratungsarbeit organisiert die Qualifizierungsoffensive des Landkreises Fulda auch kostenfreie Informationsveranstaltungen zu beruflich relevanten Themen, wie zum Beispiel bisher zu neuen DIN-Normen 1090 im Schweißen für Metallhandwerksbetriebe oder zum Thema Cloud-Computing. Darüber hinaus sind die Qualifizierungsbeauftragten auf vielen regionalen Messen und Veranstaltungen präsent.

Kontakt

Qualifizierungsoffensive Landkreis Fulda
Am Alten Schlachthof 4
36037 Fulda
Telefon 0661/5800-223
Fax 0661/5800-224
e-Mail info@quali-fulda.de

Foto: Aschenbrücker

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