Fulda. Nach rund vierjähriger erfolgreicher Arbeit am Klinikum in Fulda wird Prof. Dr. Andre Gries, Direktor der Zentralen Notaufnahme, im August 2011 die Position des Ärztlichen Leiters der Zentralen Notaufnahme und Notaufnahmestation am Universitätsklinikum Leipzig übernehmen.
„Auch wenn meine Familie und ich mich  in der Region richtig wohlfühlen, stellt die Neuorganisation und Strukturierung der Zentralen Notaufnahme an einer der größten Universitätskliniken Deutschlands eine große und attraktive Herausforderung dar“, erläutert Prof. Gries. Zusammen mit seinem Team hat Prof. Gries in Fulda in den letzten Jahren Aufbauarbeit geleistet. Bis 2009 wurde die Zentrale Notaufnahme räumlich und apparativ komplett neu ausgestattet. Unter anderem stehen heute zwei moderne Schockräume für schwerverletzte und schwer erkrankte Patienten mit unmittelbar integriertem Computertomographen und ein Kurzliegebereich zur Verfügung.
Neben dem Ersteinschätzungskonzept wurde ein gemeinsam mit der IT-Abteilung des Hauses entwickeltes EDV-gestützes Patientenmanagementsystem eingeführt. Der ebenfalls neu etablierte „Koordinator Notaufnahme“ ist in enger Zusammenarbeit mit dem jeweils diensthabenden Oberarzt der Notaufnahme zentrale Ansprechperson für Anfragen von außerhalb und aus dem Haus. Über ihn laufen auch die Anmeldungen des Rettungsdienstes, die Ersteinschätzung und die Zuweisung auf die Bettenstation bei notwendiger stationärer Aufnahme.
Zusammen mit den Rettungsdiensten und den Fachabteilungen des Klinikums wurden gemeinsame Konzepte zur Übergabe von Notfallpatienten und zur Behandlung in der Notaufnahme entwickelt. Mittlerweile verzeichnet die Zentrale Notaufnahme am Klinikum über 45.000 Patientenkontakte jährlich. Trotz deutlich gestiegener Patientenzahlen konnten die Wartezeiten der Patienten bis zum Erstkontakt mit medizinischem Fachpersonal in der Zentralen Notaufnahme reduziert werden. „Mit Zeiten von unter 5 Minuten zwischen Vorstellung in der Zentralen Notaufnahme und Erstkontakt bei schwer erkrankten bzw. verletzten Patienten und einer Gesamtverweildauer bis zur Entlassung bzw. stationären Aufnahme von durchschnittlich rund 180 Minuten, sind wir im bundesweiten Vergleich Spitze“, so Prof. Gries.
Das neue Konzept am Klinikum Fulda wird auch über die Region zur Kenntnis genommen. „Wir bekommen zahlreiche Besuche von Klinikvertretern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die sich unsere Strukturen für ihre eigenen Planungen hier anschauen wollen. Mittlerweile gibt es auch zahlreiche gemeinsame Forschungsprojekte und Veröffentlichungen in Fachzeitschriften“, so Prof. Gries weiter.
Prof. Gries ist sich sicher, dass mit dem neuen Vorstand am Klinikum Fulda der erfolgreiche und zukunftsweisende Weg der Zentralen Notaufnahme weitergeführt wird. „Einerseits bedauern wir natürlich den Weggang von Prof. Dr. Gries; andererseits freuen wir uns mit ihm, dass er an die renommierte Universität nach Leipzig wechseln wird“, erläutert Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Vorstand Krankenversorgung. „Die bisherige   Oberärztin der Zentralen Notaufnahme, Frau Dr. Petra Zahn, wird mit Weggang von Prof. Gries zunächst die kommissarische Leitung übernehmen“, ergänzt  Dr. Menzel. „Ganz wichtig ist mir, allen Kooperationspartnern innerhalb und außerhalb des Klinikums und besonders den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der ZNA für diese schönen und vier erfolgreichen Jahre in Fulda zu danken“, so Prof. Gries abschließend.
Als Nachfolgerin von Prof. Gries wird Frau Dr. med. Petra Zahn die Leitung der Zentralen Notaufnahme übernehmen. Die 45-Jährige ist seit 01.01.2011 als Oberärztin der Zentralen Notaufnahme am Klinikum Fulda tätig. Ihr Studium der Humanmedizin absolvierte Dr. Zahn an der Justus-Liebig-Universität Gießen. 1998 erlangte sie die Anerkennung als Fachärztin für Anästhesiologie. Sie hat zudem die Zusatzbezeichnungen Notfallmedizin, Sportmedizin, Spezielle Anästhesiologische Intensivmedizin, Ärztliches Qualitätsmanagement sowie Akupunktur. Dr. Zahn absolvierte Zusatzausbildungen in Chinesischer Ernährungslehre und Qigong sowie in der Chinesischen Arzneitherapie. Von 1999 bis zuletzt war sie als Oberärztin an der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des Ostalb-Klinikums Aalen tätig.