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In Hünfeld soll Mitte 2012 „Zentrum für Senioren und Soziales“ eröffnet werden

Hünfeld. Ein treffliches Beispiel für ein Denken und Handeln, das weit über den kommunalpolitischen Tellerrand hinausgeht und Modellcharakter besitzt, ist das Projekt „Zentrum für Senioren und Soziales – Generationentreff“ in Hünfeld. Bauherr ist der DRK-Kreisverband Hünfeld,  maßgeblich beteiligt die Interkommunale Arbeitsgemeinschaft Hessisches Kegelspiel. Da das Konzept zukunftsweisend sei, wie Erster Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wingenfeld betont, beteiligt sich der Landkreis Fulda mit 125 000 Euro.

Die lange Zeit anhaltende trockene Witterung hat die baulichen Fortschritte erheblich beschleunigt, so dass nach Ansicht des Hünfelder DRK-Kreisgeschäftsführers Hans-Herbert Knittel eine Eröffnung Mitte 2012 durchaus im Bereich des Möglichen liegt. Im März dieses Jahres war für das Projekt, das von Architekt Karl Möller planerisch verantwortet wird, der erste Spatenstich niedergebracht und damit der Komplettumbau der alten DRK-Unterkunft aus dem Jahre 1972 begonnen worden.

„Vernetzung“ und „Miteinander“ sind Stichworte, die im Zusammenhang mit der 3,522 Millionen teuren Baumaßnahme am häufigsten von DRK-Kreisgeschäftsführer Knittel genannt werden. Denn die Zielsetzung der Interkommunalen Arbeitsgemeinschaft Hessisches Kegelspiel (Stadt Hünfeld, Marktgemeinde Burghaun, Gemeinden Rasdorf und Nüsttal) war gewesen, Antworten zu finden auf die Herausforderungen des demografischen Wandels und auf die Veränderungen in der Gesellschaft. Dem Bau vorausgegangen war eine umfangreiche Machbarkeitsstudie, in deren Entwicklung zahlreiche ehrenamtliche Repräsentanten von Vereinen, Kirchen, Hilfsorganisationen und anderen Trägern sozialer Projekte aus dem Hünfelder Land eingebunden waren.

Der Generationentreff soll insbesondere Senioren die Möglichkeit geben, sich nicht nur mit älteren Menschen, sondern auch mit jungen Leuten auszutauschen, welche die integrativen Angebote der Einrichtung wahrnehmen. Der bereits bestehende Seniorentreff soll ausgebaut werden, ergänzt um eine so genannte „niederschwellige Betreuung“. Dazu gehören beispielsweise ein offenes Tagescafé mit Mittagsverpflegung, aber auch Seniorentanzen, Seniorengymnastik oder Internet-Kurse für Senioren. Hinzu kommt eine Tagespflege mit zwölf Plätzen, die nicht nur betreuende Familien entlasten, sondern auch älteren Menschen die Chance bieten soll, in der gewohnten Umgebung bleiben zu können.

„Unser zweites großes Thema ist der soziale Aspekt“, unterstreicht Hans-Herbert Knittel, zumal die Sozialarbeit beim DRK eine immer höhere Bedeutung bekomme. Unter einem Dach vereint sind dann wieder der DRK-Kleiderladen, der Hausnotruf oder auch „Essen auf Rädern“. Einzig die „Hünfelder Tafel“ verbleibt in der Brunnenstraße 14. Vernetzen will sich der DRK-Kreisverband Hünfeld auch mit anderen Trägern der Familienbildung. So sollen Gruppenangebote wie die Spiel- und Kontaktgruppe weiter ausgebaut und mit anderen Möglichkeiten verknüpft werden. Dazu zählt beispielsweise der Jugendtreff, der ebenfalls durch das DRK betrieben und durch die Hünfelder St. Elisabeth Stiftung finanziert wird.

Für sehr wichtig erachtet der DRK-Kreisgeschäftsführer auch die Koordinierungsstelle, die im Generationentreff eingerichtet wird. Hier sollen die unterschiedlichsten Angebote der verschiedenen Träger (von der Interkommunalen Arbeitsgemeinschaft über Kirchengemeinden bis zu Sozialverbänden und Vereinen) gebündelt und darüber informiert werden. Bestandteil soll auch ein Transfer sein, der Senioren aus Rasdorf – beispielsweise – zu einem Schachturnier nach Hünfeld und zurück bringt.

Erster Kreisbeigeordneter Dr. Wingenfeld unterstreicht ergänzend, dass das Konzept die Angebote der Ortsvereinigungen des DRK-Kreisverbandes sowie weitere Netzwerkarbeiten umfasse, die auf ehrenamtlichem Engagement basierten. Zusätzlich zu den 115 000 Euro, die in drei gleichen Teilraten in 2011 und den beiden kommenden Jahren dem Kreisausgleichsstock entnommen werden sollen, steuere der Landkreis Fulda aus diesem Grunde einmalig 10 000 Euro aus der Ehrenamtsstiftung für die Finanzierung des Generationentreffs hinzu. Unter Berücksichtigung aller Fördermöglichkeiten ergibt sich für den DRK-Kreisverband Hünfeld ein Eigenanteil von rund 870 300 Euro. Darin  enthalten ist ein zinsloses Darlehen der Stadt Hünfeld in Höhe von 377 600 Euro.

Fotos: Burkhardt

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