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Schulung von Schulbuslotsen – Neue Helfer für ein Erfolgsmodell

Hünfeld. Was 1994 in Hilders und Hofbieber begann, hat sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt, mit dem der Landkreis Fulda zum Vorbild für viele andere Regionen geworden ist: die Schulbuslotsen. Am Donnerstag fand am Hünfelder Wigbertgymnasium die 120. Schulung dieser künftigen ehrenamtlichen Helfer statt. Als interessierte Beobachter war eine Delegation aus dem niedersächsischen Landkreis Lüneburg zugegen.

Dem Zusammentreffen vorausgegangen war Mitte November 2010 der Besuch einer Abordnung aus dem Landkreis Fulda im Schulzentrum Scharnebeck. Felix Gaul, Fachdienstleiter Schulen, Achim Heller, Schulbuslotsenkoordinator an der Rhönschule Gersfeld, und Rüdiger Seifert, Sachgebietsleiter Schülerbeförderung bei der Kreisverwaltung Fulda, hatten das osthessische Konzept erläutert und über Erfahrungen berichtet. Vor Ort wollten sich die Niedersachsen nun selbst ein Bild machen, um mit Beginn des Schuljahres 2011/2012 das Lotsenmodell flächendeckend in ihrem Landkreis einzuführen. Was besonders  bei Fuldas Landrat Bernd Woide, einem gebürtigen Niedersachsen, sehr gut ankam.

Unter Leitung von Carsten Schigulski, Sachgebietsleiter Schülerbeförderung des Landkreises Lüneburg, waren Vertreter der Polizei und der Kraftverkehrsgesellschaft Lüneburg anwesend – und einmal mehr voll des Lobes. „Das ist alles ganz toll organisiert“, betonte Schigulski während der praktischen Schulung an einem Fahrzeug der Üwag Bus GmbH, dessen Fahrer Erwin Stöber aktiv in die Unterweisung einbezogen wurde. Die niedersächsische Delegation zeigte sich besonders angetan von dem einheitlichen Buslotsensystem, das – als Baustein von SMOG (Schule machen ohne Gewalt)  – an den osthessischen Schulen praktiziert wird, „denn bei uns kocht jede Schule bislang noch ihr eigenes Süppchen“.

Die 19 Schülerinnen und acht Schüler des Wigbertgymnasiums, die in Anwesenheit ihres Schulleiters Oberstudiendirektor Alfred Helgert entsprechende Zertifikate und Ausweise erhielten, werden nach den Sommerferien als Siebt- und Achtklässler ihren Dienst antreten. „Derzeit gibt es an unserer Schule 60 Buslotsen“, betonte der zuständige Koordinator Ralf Urspruch, dessen Aussage zufolge es inzwischen viel einfacher geworden sei, Mädchen und Jungen von diesem ehrenamtlichen Engagement zu überzeugen. Aber auch den Koordinatoren, stets erste Ansprechpartner für die Schulbusloten, wurde viel Anerkennung zuteil: „Sie alle sind hoch motiviert und verstehen es, die Mädchen und Jungen mitzureißen“, unterstrich der Fuldaer Sachgebietsleiter Rüdiger Seifert. Im Übrigen gebe es eine hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Schulen und der Polizei.

Polizeirat Herbert Bensing, Leiter der Direktion Verkehrssicherheit und Sonderdienste beim Polizeipräsidium Osthessen, der gemeinsam mit seiner Kollegin Simone Kirschbaum gekommen war, erinnerte daran, dass seit 1994 insgesamt 2008 Schulbuslotsen ausgebildet worden seien. „Alle profitieren davon, die Schüler, ihre Eltern, die Lehrer und nicht zuletzt die Busunternehmen, weil die Schäden sehr zurückgegangen sind.“

Vor dem erwähnten praktischen Teil gab es abwechslungsreiche theoretische Unterweisungen, für die Lioba Mihm und Michael Keidel vom Regionalen Verkehrsdienst des Polizeipräsidiums verantwortlich waren. Unter anderem wurden bei reger Beteiligung der Mädchen und Jungen die verschiedenen Formen von Gewalt und die Anforderungen herausgearbeitet, die an Schulbuslotsen gestellt werden.

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