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Zeckensaison beginnt- Neues FSME-Risikogebiet in Hessen in der Stadt Offenbach

Wiesbaden. Die Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium, Petra Müller-Klepper, appelliert an die hessischen Bürgerinnen und Bürger, sich jetzt durch eine FSME-Impfung für die Zeckensaison zu schützen. „Das Frühjahr ist der ideale Impfzeitpunkt, um sich wirksam gegen Erreger der lebensgefährlichen Frühsommer-Meningoencephalitis (FSME) zu wappnen, die in unseren Breiten von Zecken übertragen werden kann. Angesichts der möglichen Folgen der Erkrankung ist diese Maßnahme geboten”, erklärte die Staatssekretärin. Die FSME-Impfung wird sowohl von den Gesundheitsämtern als auch von niedergelassenen Ärzten angeboten. Sie schützt aber nicht vor Borreliose, einer bakteriellen Infektion durch Zecken. Deshalb ist bei einem Zeckenstich erhöhte Aufmerksamkeit angezeigt, auch wenn die Impfung in Anspruch genommen wurde.

2010 wurden in Hessen 12 FSME-Fälle gemeldet, in 2009 waren es 20 Fälle, in 2008 13 Erkrankungen, in 2007 14 FSME-Fälle und 2006 51 Fälle. In Hessen zählen der Odenwaldkreis, die Landkreise Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Offenbach Land, Groß-Gerau und Main-Kinzig, die Stadt Darmstadt sowie der Osten des Landkreises Marburg-Biedenkopf zu den Risikogebieten. Neu ist die Ausweisung der Stadt Offenbach als Risikogebiet, in dem sich die FSME-übertragenden Zecken gehäuft finden. Weitere Risikogebiete liegen überwiegend in Bayern und Baden-Württemberg.

„Gefährdet sind vor allem Personen, die sich in Beruf oder Freizeit viel im Wald oder an Flüssen eines Risikogebietes aufhalten“, so die Staatssekretärin. Ihnen rät sie, sich umgehend impfen zu lassen. Die erste Impfung sollte idealer Weise im Frühjahr stattfinden. Die zweite Impfung wird zwei bis vier Wochen später vorgenommen. Dies biete Schutz für die kommende Zeckensaison. Nach neun bis zwölf Monaten sei eine Auffrisch-Impfung durchzuführen, die für zirka drei Jahre schütze.

In den deutschen Risikogebieten sind ein bis fünf Prozent der Zecken mit FSME infiziert. Die Viren gelangen durch den Zeckenstich in die Blutbahn des Menschen und können die Erkrankung auslösen. Die ersten, grippeähnlichen Symptome mit Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen treten ein bis zwei Wochen nach dem Zeckenstich auf. Danach kommt es bei sechs bis zehn Prozent der Patienten zur Entzündung der Hirnhäute, des Gehirns oder anderer Nervengewebe. In diesen Fällen besteht die Gefahr von bleibenden neurologischen Ausfällen wie zum Beispiel Lähmungen oder Anfallsleiden. Schwere Krankheitsverläufe werden eher bei Erwachsenen als bei Kindern beobachtet. Bei ein bis zwei Prozent der Erkrankten mit neurologischer Beteiligung führt die Erkrankung zum Tod. Jeder Krankheitsfall muss dem örtlichen Gesundheitsamt gemeldet werden, damit es den genauen Infektionsort ermitteln kann.

Noch keinen Impfstoff gibt es gegen die Borreliose, die ebenfalls durch Zecken übertragen wird. Zecken, die diese Erreger übertragen, sind überall in Deutschland verbreitet. Da die Krankheit im Frühstadium gut auf Antibiotika anspricht, sollten alle, die von einer Zecke gestochen werden, die Stichstelle beobachten. Kommt es innerhalb der nächsten Wochen zu einer Rötung oder Hautveränderung oder aber auch ohne Rötung zu grippe- oder rheumaartigen Beschwerden, muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden, der die Antibiotikabehandlung einleiten kann.

Zum Schutz vor Zecken empfiehlt sich Kleidung, die möglichst viel Körperoberfläche bedeckt. Das Auftragen von Insektenmitteln auf der Haut bietet einen zeitlich begrenzten Schutz. Wenn sich eine Zecke festgebissen hat, sollte sie vorsichtig, ohne sie zu quetschen – am besten mit einer spitzen Zeckenpinzette – entfernt werden. Dies kann das Infektionsrisiko vermindern, da die Viren und Bakterien vermutlich mehrere Stunden brauchen, um in die Blutbahn des Menschen zu gelangen.

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