Hünfeld. In der Jahnschule in Hünfeld lagen gestern Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen im Pflegebett – Pflegeazubi Martina Penno kontrollierte dabei ihren Blutdruck. Damit bereiteten sich die Jugendlichen allerdings nicht auf die anstehenden Abschlussprüfungen vor, sondern informierten sich über die beruflichen Möglichkeiten in der stationären und ambulanten Pflege. Martina ist seit gut einem Jahr Auszubildende in einer stationären Pflegeeinrichtung der Region – an die Gründe für ihre damalige Berufswahl erinnert sie sich noch gut: „Mich hat gereizt, dass ich in der Pflege so viel mit Menschen zu tun hat und dass dieser Beruf zudem eine so sichere Zukunft hat.“
Einen sicheren Job, menschliche Kontakte und langfristige Aufstiegsmöglichkeiten – dies alles fand sie in der Altenpflege. Heute hatte Martina gemeinsam mit weiteren Auszubildenden aus den Pflegeeinrichtungen im Kreis Fulda die Gelegenheit, vor Jugendlichen über die positiven Seiten ihrer Arbeit, aber auch die fachlichen Anforderungen in ihrem Beruf zu sprechen. “Besonders motiviert mich immer wieder die Dankbarkeit, die von den Bewohnern zurückkommt “, erklärte die angehende Altenpflegerin in der Jahnschule.
Dort machte am Vormittag die Roadshow des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) Station, um den Schülerinnen und Schülern der Abschlussklassen praktische Einblicke in den Arbeitsalltag der stationären und ambulanten Pflege zu geben und sie über Chancen, Ziele und Inhalte der Pflegeausbildung zu informieren. Aus erster Hand, nämlich von Auszubildenden der lokalen Pflegeeinrichtungen, erfuhren die Jugendlichen, welche Vorteile und Perspektiven der Beruf der Pflegers mit sich bringt und wie viel Verantwortungsbewusstsein und Selbstständigkeit für den Einsatz in Pflegeeinrichtungen und Diensten erforderlich sind. Einrichtungen aus dem Umkreis stellten gleichzeitig offene Ausbildungsplätze vor und boten noch vor Ort erste Praktika für interessierte Jugendliche an.
Um den Schülerinnen und Schülern ein möglichst umfassendes Bild der Pflegeausbildung zu vermitteln, waren auch Vertreter einer Altenpflegeschule vor Ort, um Einblicke in den Ablauf der Ausbildung, in Verdienstmöglichkeiten und berufliche Perspektiven zu geben. “Von der ambulanten Altenpflege, über das Betreuen einer Tagespflege bis hin zu den Führungspositionen wie Wohnbereichs- oder Einrichtungsleitung bietet der Pflegeberuf ein breites Spektrum an Karrierechancen”, bestätigte auch der bpa-Landesbeauftragte Horst Brocke.
Der Informationstag heute in Hünfeld ist einer von rund 20 Terminen im Rahmen der bpa- Roadshow, einer bislang einmaligen Veranstaltungsreihe, mit der dem Fachkräftemangel in der ambulanten und stationären Altenpflege in Hessen begegnet werden soll. Aus der Region beteiligten sich daran mehrere Pflegeeinrichtungen und ambulante Dienste, die mit eigenen Ausbildungsplätzen Verantwortung für den wichtigen Nachwuchs in der Pflegebranche übernehmen: Die Seniana Seniorenresidenz sowie Seniana Häusliche Pflege in Hünfeld, das Seniorenheim „Die Brücke“ aus Eiterfeld, die Seniorenresidenz meo domo aus Tann, die Tagespflege Casa Serena aus Kalbach sowie der Eiterfelder Pflegedienst Hape.
Für Schulabsolventen mit unterschiedlichen Bildungsabschlüssen hält der Arbeitsmarkt im Pflegesektor derzeit ausreichend Stellen bereit und bietet jungen Menschen eine fundierte Ausbildung mit guten Verdienstmöglichkeiten und Aufstiegschancen. Die bpa-Roadshow stellt deshalb in den nächsten Wochen in den Schulen des Landes praxisnah Ausbildungsplätze für angehende Altenpflegerinnen und Altenpfleger vor. Die Mitgliedsbetriebe des bpa bieten schon jetzt bundesweit 16.470 Ausbildungsplätze in der Pflege. Allein in Hessen vertritt der Verband 750 Pflegedienste und stationäre Einrichtungen.